Die Interne Revision im Fraud Report 2022


Aktuelle empirische Befunde zur weltweiten Fraud-Situation legen eine steigende Anti-Fraud-Wirksamkeit der Internen Revision nahe
Die empirischen Daten der Fraud Reports 2010 bis 2022 legen die Wirksamkeit der Internen Revision im Anti-Fraud-Kampf nahe



Dr. Hans-Ulrich Westhausen

In ihrem jüngsten und mittlerweile zwölften Report to the Nations hat die Association of Certified Fraud Examiners (ACFE) Befragungsergebnisse zu 2.110 Betrugsfällen aus 133 Ländern zusammengetragen, darunter 24 Fälle aus Deutschland. Auch wenn Deutschland als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt damit nur etwa 1,1 Prozent aller analysierten Betrugsfälle ausmacht und die USA mit 29,6 Prozent aller Fälle, wie auch in früheren Fraud Reports, überdurchschnittlich vertreten sind, so ist der Fraud Report 2022 für die Interne Revision in Deutschland dennoch eine wichtige Informationsquelle für ihre Positionierung in der Corporate Governance.

Erfreulicherweise zeigen die Befunde, dass die Interne Revision ihre Bedeutung als zweitwichtigste Entdeckungsquelle für Unternehmensbetrug – insbesondere auch während der Corona-Zeit – prozentual zum vorherigen Report steigern konnte. Knapp 21 Prozent Aufdeckungswahrscheinlichkeit von Betrugsfällen in Unternehmen und die schadensbegrenzende Wirkung (das heißt sowohl 33 Prozent Verkürzung der Schadensdauer als auch 33 Prozent Verringerung des Schadensausmaßes) zeigen die "escalating relevance as anti-fraud control" der Internen Revision im Rahmen ihrer Funktion in der dritten Linie.

Diese Entwicklung wird auch an dem gestiegenen Verbreitungsgrad der Internen Revision deutlich (mittlerweile in 77 Prozent der befragten Unternehmen). Trotz nach wie vor bestehender methodischer Schwächen ist festzuhalten, dass der Fraud Report die umfassendste und weltweit am häufigsten zitierte Quelle zum Thema Fraud ist. Der Fraud Report 2022 ist kostenfrei im ACFE-Webportal abrufbar.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 6, 2022, Seite 256 bis 265) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

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  • Überarbeitung der IFRS Vorschriften erst am Anfang

    Das Thema Goodwill ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung. Der Geschäfts- oder Firmenwert entsteht dadurch, dass der Käufer bereit ist, einen höheren Kaufpreis für das Unternehmen zu bezahlen als den Zeitwert des Eigenkapitals. Dies liegt beispielsweise an der guten Marktposition, einer großen Anzahl von Stammkunden oder Vorteilen durch Synergieeffekte, die durch den Unternehmenskauf entstehen. Darüber hinaus können ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell oder sehr gute Zukunftsaussichten des Unternehmens den Kaufpreis in die Höhe treiben.

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    Ein funktionierendes und gut ausbalanciertes IKS agiert in Ihrem Arbeitsalltag als persönlicher Rettungsfallschirm. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr IKS diese Funktion erfüllt und nicht als Papiertiger in einer Schublade landet? Würden Sie ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen? Sicher nicht.

  • Ein Prüfungsinterview richtig führen

    Das Führen von professionellen Prüfungsinterviews ist nach wie vor eine äußerst wichtige Fähigkeit von Internen Revisorinnen und Revisoren. Ein Prüfungsinterview ist eine effiziente Prüfungsmethode, die sich flexibel anwenden lässt und in manchen Situationen Informationen und Erkenntnisse liefert, die sich auf anderem Wege nicht gewinnen lassen. Dokumente können festlegen, wie Aufgaben und Kontrollen durchgeführt werden sollen.

  • Digitale Innovationen im Prüfungswesen

    Digitale Innovationen können die Effizienz und/oder die Qualität von Prüfungen steigern. Unklar ist, welche neuartigen Tools künftig im Prüfungsprozess integriert werden und wie hoch die aktuelle Expertise von Revisoren ist. Deshalb wurde eine getrennte Befragung von Internen Revisoren und Abschlussprüfern durchgeführt und die Ergebnisse vergleichend analysiert. Die Probanden bewerteten jeweils 14 Anwendungen als relevant, davon wurden 13 Werkzeuge von beiden Gruppen als wichtig eingestuft.

  • LkSG und Ausblick auf kommende EU-Verordnung

    Dieser Leitfaden stellt im Hinblick auf die sich konstant entwickelnde Thematik der Sorgfaltspflichten in der Lieferkette eine Momentaufnahme der Gesetzeslage dar. Er soll dem Revisor helfen, das Grundverständnis für die Inhalte und die Intention des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) zu entwickeln, und er bietet einige beispielhafte Prüfungsfragen an, die ergänzend zu den Stichproben gestellt werden können.

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