Umstieg auf die erneuerbaren Energien
Bundesnetzagentur legt Eigenkapitalrenditen für Investitionen in die Strom- und Gasnetze fest
Kurth: "Wir brauchen Anreize, die den Netzausbau auch bei der Finanzierung beschleunigen" - Es lohne sich, in Deutschland in die Strom- und Gasnetze zu investieren
(09.11.11) - Die Bundesnetzagentur hat die Eigenkapitalrenditen für Investitionen in die Strom- und Gasnetze festgelegt, die in der nächsten Regulierungsperiode gelten werden. Danach beträgt die Eigenkapitalrendite für Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen künftig 9,05 Prozent vor Körperschaftsteuer (10,48 Prozent vor Abzug von Körperschaft- und Gewerbesteuer). Für Altanlagen wurde die künftige Eigenkapitalrendite auf 7,14 Prozent festgelegt.
Die neuen Zinssätze gelten für die Betreiber von Gasnetzen ab dem 1. Januar 2013, für die Stromnetzbetreiber ab 1. Januar 2014. Die zurzeit gültige Eigenkapitalverzinsung liegt bei 9,29 Prozent bzw. 7,56 Prozent. Die Eigenkapitalrendite bleibt über die gesamte Regulierungsperiode von fünf Jahren konstant.
Maßgeblich für die Entscheidung der Bundesnetzagentur waren die Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus auf den Kapitalmärkten sowie die Bewertung des unternehmerischen Risikos. So wurde der Basiszinssatz von 4,23 Prozent auf 3,8 Prozent abgesenkt, der Risikozuschlag mit 3,59 Prozent aber unverändert gehalten.
"Im internationalen Vergleich haben wir in Deutschland eine Sondersituation. Die Politik hat entschieden, dass der Umstieg auf die erneuerbaren Energien besonders schnell vollzogen werden soll. Das wird nur gelingen, wenn gleichzeitig auch die Netze schnell ausgebaut werden. Wir brauchen also Anreize, die den Netzausbau auch bei der Finanzierung beschleunigen. Daher hat die Bundesnetzagentur bei der Festlegung der neuen Eigenkapitalrenditen zwar die Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus berücksichtigt, auf eine Reduzierung des Risikozuschlags gegenüber der derzeit geltenden Festlegung aber verzichtet", erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Entscheidung.
Kurth weiter: "Der Vorwurf, in Deutschland seien Investitionen in die Netze nicht attraktiv, sollte nun endgültig vom Tisch sein. Wir senden mit unserer Festlegung das Signal an Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger, dass es sich lohnt, in Deutschland in die Strom- und Gasnetze zu investieren. Aus unserer Sicht ist ein Risikozuschlag von 3,59 Prozent sehr attraktiv. Bei vergleichbaren Netzbetreibern in Europa, das zeigen Untersuchungen, beträgt der Risikozuschlag im Durchschnitt lediglich 3,43 Prozent."
Die Festlegung zu den Eigenkapitalrenditen für Strom- und Gasnetzbetreiber für die nächste Regulierungsperiode ist auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur veröffentlicht. (Bundesnetzagentur: ra)
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