TTIP: Weniger Weizen, mehr Ölsaaten
Zollabbau für Agrarprodukte im Rahmen der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)
Nach Modellrechnungen zum vollständigen Zollabbau sei mit einem Produktionsrückgang bei Weizen von 3,1 Prozent in Deutschland und 1,5 Prozent für die EU insgesamt zu rechnen
Der geplante Zollabbau für Agrarprodukte im Rahmen der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) dürfte zu zusätzlichen Importen vor allem von Mais und Weizen aus den Vereinigten Staaten in die EU führen. Davon geht die Deutsche Bundesregierung in einer Antwort (18/8477) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/8135) aus.
Grund dafür sei, dass die USA in diesem Bereich leichte Vorteile gegenüber der EU hätte, die allerdings durch Wechselkurseffekte überlagert werden könnten. Zudem würden die USA bei diesen Rohstoffen mit anderen wettbewerbsfähigen Exportnationen wie Russland, der Ukraine oder Argentinien konkurrieren.
Nach Modellrechnungen des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts zum vollständigen Zollabbau sei mit einem Produktionsrückgang bei Weizen von 3,1 Prozent in Deutschland und 1,5 Prozent für die EU insgesamt zu rechnen. Dagegen könnte der Ölsaatenanbau sowohl in Deutschland um 0,8 Prozent als auch in der EU insgesamt um 0,6 Prozent gesteigert werden. Dieser Produktionsanstieg würde teilweise durch die Substitution mit dem Weizenanbau ermöglicht. In den Modellrechnungen werde der Produktionsrückgang bei Weizen auch durch die zunehmenden Exportmöglichkeiten für Ölsaaten erklärt. (Deutscher Bundestag: ra)
eingetragen: 25.05.16
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