SPD will Gleichstellung in der Bildung


Grundsätzlich ist es nach Ansicht der SPD die Aufgabe der Politik, Bedingungen zu schaffen, damit Gleichstellungs- mit Bildungspolitik verknüpft werden können
SPD-Abgeordnete erkundigen sich nach den unterschiedlichen Chancen und Verläufen beim Erlangen von Qualifikationen und dem Erfolg im Beruf

(08.10.13) - Unterschiede im Bildungsverlauf zwischen Frauen und Männern thematisiert die SPD-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (17/14658). Mädchen hätten "später oft geringere Chancen ihre Bildungsabschlüsse am Arbeitsmarkt zu verwerten", sie fänden trotz besserer Lernerfolge etwa in der Schule später "oft nur schlecht bezahlte Jobs mit geringen Aufstiegsperspektiven", argumentieren die Sozialdemokraten. Eine "weitere Risikogruppe" seien männliche Jugendliche mit niedrigem Schulabschluss, aus bildungsfernen Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund.

Grundsätzlich sei die Aufgabe der Politik, Bedingungen zu schaffen, damit Gleichstellungs- mit Bildungspolitik verknüpft werden könne, schreiben die Abgeordneten. In Anbetracht der Empfehlungen des Ersten Gleichstellungsberichts "Neue Wege – Gleiche Chancen, Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf" aus dem Jahr 2011 stelle sich die Frage, was die Bundesregierung bislang zur Umsetzung der Empfehlungen getan habe, um eine bessere Verknüpfung von Gleichstellungs- und Bildungspolitik zu gewährleisten.

Die Abgeordneten erkundigen sich unter anderem nach den unterschiedlichen Chancen und Verläufen beim Erlangen von Qualifikationen und dem Erfolg im Beruf – aufgeschlüsselt nach den Entwicklungsphasen frühkindliche Bildung, schulische Bildung, Berufsbildung, akademische Bildung und Weiterbildung.

Bei der frühkindlichen wie auch der schulischen Bildung interessiert die SPD-Fraktion unter anderem, welche Maßnahmen die Bundesregierung ergriffen habe, um den Abbau von Geschlechterstereotypen bei Kindern zu fördern. Zudem will die Fraktion beim Thema schulische Bildung auch wissen, welche Potenziale die Bundesregierung im weiteren Ausbau von Ganztagesschulen sehe, um eine geschlechtsbewusste Pädagogik und Gender Mainstreaming im Schulalltag zu fördern und besser zu verankern. Zudem fragt die Fraktion, welche Strategien die Bundesregierung aufgrund des Befunds des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahre 2009 aufgegriffen habe, wonach Hauptschulabsolventinnen fast doppelt so häufig keinen beruflichen Abschluss erlangten wie Hauptschulabsolventen. Zudem geht es in der Kleinen Anfrage auch um die Vereinbarkeit von niedrig qualifizierten Migrantinnen und die fehlende Vereinbarkeit von Ausbildung und Elternschaft.

Ferner will die SPD-Fraktion wissen, welche Maßnahmen die Bundesregierung bei männlichen Jugendlichen aus bildungsfernen Elternhäusern oder Familien mit Migrationshintergrund umgesetzt habe. Die Empfehlungen des Ersten Gleichstellungsberichts beinhalteten unter anderem bei nicht formalen Bildungsprozessen und fehlenden schulischen Abschlüssen andere Stärken der jungen Leute zu fördern und die Leistungsschwäche so zu kompensieren.

Auch bei der akademischen Bildung gebe keine Chancengleichheit, kritisieren die Abgeordneten. Frauen seien zwar häufiger studienberechtigt als Männer, würden aber seltener ein Studium aufnehmen. Aber auch die Universitätslaufbahn verlaufe unterschiedlich. Der Nationale Bildungsbericht aus 2008 habe gezeigt, dass Frauen häufiger als Männer nach dem Bachelor-Abschluss auf einen Master-Abschluss verzichten. (Deutscher Bundestag: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Lobbygesellschaft für Digitale Transformation

    Die Bundesregierung gestaltet nach eigener Darstellung die digitale Transformation im Sinne der Bürger durch digitalpolitische Initiativen aktiv mit. Dazu würden bestehende Verfahren kontinuierlich modernisiert und implementiert im Hinblick auf aktuelle technische Entwicklungen, heißt es in der Antwort (20/13814) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/13448) der AfD-Fraktion.

  • AfD fordert Stopp der Wärmewende

    Die AfD-Fraktion will durch einen Stopp der Wärmewende Wohnen wieder bezahlbar machen. In einem Antrag (20/13764) wird insbesondere eine Absenkung der Energiestandards bei Neubauten verlangt.

  • AfD-Fraktion hält EU-Richtlinie für "rechtswidrig"

    Für die AfD-Fraktion greift eine EU-Richtlinie "rechtswidrig in die Grundrechte der Bürger ein". Das schreibt sie in einem Antrag (20/13799), in dem sie darauf abzielt, dass das EU-Parlament und der Rat der EU am 24. April 2024 die Richtlinie über die Abschöpfung und Einziehung von Vermögenswerten beschlossen hätten.

  • Umsetzung der "eIDAS 2.0"-Verordnung

    Um die Umsetzung der "eIDAS 2.0"-Verordnung geht es in einem Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/13735). Wie die Fraktion darin ausführt, wird mit eIDAS 2.0 "eine persönliche europäische digitale Brieftasche, die EUDI-Wallet" geschaffen.

  • Neufassung der Energieauditpflicht

    Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie im Rahmen einer Sachverständigen-Anhörung mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Effizienzmaßnahmen, zur Änderung des Energieeffizienzgesetzes und zur Änderung des Energieverbrauchskennzeichnungsgesetzes (20/11852) befasst. Im Fokus stand dabei vor allem die Neufassung der Energieauditpflicht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen