Gut ein Fünftel ist atypisch beschäftigt


Mikrozensus: 3,5 Prozent gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach und nur 3,2 Prozent sind geringfügig beschäftigt
Arbeitsverhältnisse: Den größten absoluten Zuwachs an Normalerwerbstätigen im Vergleich zum Jahr 2008 verzeichnet die Heimbranche mit 106.000 zusätzlichen Arbeitskräften


(29.10.10) - Im Jahr 2009 waren nach dem Mikrozensus 21,9 Prozent aller Kernerwerbstätigen atypisch beschäftigt. Dies schreibt die Deutsche Bundesregierung in ihrer Antwort (17/2999) auf die Kleine Anfrage (17/2870) der Fraktion Die Linke.

Knapp dreimal so viele Frauen (34,1 Prozent) wie Männer(11,5 Prozent) zählt die Statistik. Während das Gros der atypisch beschäftigten weiblichen Erwerbstätigen zwischen 15-64 Jahren teilzeitbeschäftigt (26,6 Prozent) oder geringfügig beschäftigt (12,4 Prozent) ist, stehen die meisten atypisch beschäftigten Männer (6,7 Prozent) in einem befristeten Arbeitsverhältnis; 3,5 Prozent gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach und nur 3,2 Prozent sind geringfügig beschäftigt.

Den größten absoluten Zuwachs an Normalerwerbstätigen im Vergleich zum Jahr 2008 verzeichnet die Heimbranche mit 106.000 zusätzlichen Arbeitskräften. In Relation macht dies aber nur einen Zuwachs von 19,7 Prozent aus, während der Wirtschaftsbereich Film und Fernsehen einen 50-prozentigen Zuwachs an Normalerwerbstätigen verbucht.

Mit 145.000 Beschäftigten zählen die mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundenen Tätigkeiten ein Plus von 48 Prozent, gefolgt von dem Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen (32,9 Prozent) und der Lederwarenindustrie (25,0 Prozent).

Die stärkste absolute Verringerung an atypischen Beschäftigungsverhältnissen weist mit einem Minus von 43.000 Beschäftigten der Bereich der überwiegend persönlichen Dienstleistungen auf, wobei dies eine relative Verringerung von 22,8 Prozent ist.

Weitere Verluste meldet die Industrie zur Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-26.000/27,7 Prozent) sowie die Metallindustrie (-24.000/28,6 Prozent). Laut Statistik gab es 2009 im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten 12.000 weniger Beschäftigte, was einem relativen Rückgang von 42,9 Prozent entspricht.

In der Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie im Bereich der Unternehmensberatung verringerte sich die Zahl der atypisch Beschäftigten um 11.000, was einem relativen Rückgang von 34,4 Prozent entspricht. 2009 stiegen die Bruttomonats- und Bruttostundenlöhne sowohl bei den Wirtschaftszweigen mit steigender Anzahl an Normalerwerbstätigen als auch in den Bereichen mit fallenden Beschäftigungszahlen. (Deutsche Bundesregierung: ra)


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