Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Bedeutung der Digitalisierung im Alltag


Eurobarometer-Umfrage: Europäer unterstützen Digitalgrundsätze
Aus der Umfrage ging hervor, dass die Mehrheit der EU-Bürger der Ansicht ist, dass die EU ihre Rechte im Online-Umfeld gut schützt




Einer Eurobarometer-Sonderumfrage vom September und Oktober 2021 zufolge ist eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürger der Ansicht, dass das Internet und digitale Werkzeuge in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Darüber hinaus hält eine große Mehrheit es für sinnvoll, dass die Europäische Union die europäischen Rechte und Grundsätze für einen erfolgreichen digitalen Wandel festlegt und fördert.

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge sind mehr als vier Fünftel der Europäer (81 Prozent) der Ansicht, dass digitale Werkzeuge und das Internet in ihrem Leben bis 2030 eine wichtige Rolle spielen werden. Mehr als 80 Prozent der Befragten glauben, dass die Nutzung digitaler Werkzeuge und des Internets ihnen dann insgesamt mehr Vorteile als Nachteile bringen wird. Nur ein geringer Anteil (12 Prozent) der EU-Bürger erwarten bis 2030 hingegen mehr Nachteile als Vorteile.

Bedenken hinsichtlich schädlicher Praktiken im Internet und Online-Risiken
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten EU- Bürger gaben an, sie seien besorgt über Cyberangriffe und Cyberkriminalität wie Diebstahl oder Missbrauch personenbezogener Daten, Schadsoftware oder Phishing. Zudem äußerten mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Wohlergehens von Kindern in der digitalen Welt, und fast die Hälfte (46 Prozent) äußern sich besorgt hinsichtlich der Verwendung personenbezogener Daten und Informationen durch Unternehmen oder öffentliche Verwaltungen. Etwa ein Drittel (34 Prozent) der EU-Bürger findet es schwer, offline zu gehen und im Alltag ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Online- und Offline-Zeit zu finden, und etwa ein Viertel (26 Prozent) machen sich Gedanken über die Schwierigkeit, neue digitale Kompetenzen zu erwerben, die für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft erforderlich sind. Schließlich gaben 23 Prozent der befragten EU-Bürger an, dass sie im Hinblick auf die Umweltauswirkungen digitaler Produkte und Dienstleistungen beunruhigt sind.

Mehr Kenntnisse über Rechte im Internet nötig
Aus der Umfrage ging hervor, dass die Mehrheit der EU-Bürger der Ansicht ist, dass die EU ihre Rechte im Online-Umfeld gut schützt. Allerdings ist sich ein beträchtlicher Anteil (fast 40 Prozent) der EU-Bürger nicht bewusst, dass Rechte wie Meinungsfreiheit, Privatsphäre oder Nichtdiskriminierung auch online geachtet werden müssen, und in sechs EU-Mitgliedstaaten liegt dieser Anteil sogar bei über 75 Prozent. Eine große Mehrheit der EU-Bürger hält es für sinnvoll, besser über diese Rechte informiert zu werden.

Unterstützung für die Erklärung zu Digitalgrundsätzen
Eine große Mehrheit (82 Prozent) der EU-Bürger hält es für sinnvoll, dass die Europäische Union eine gemeinsame europäische Vision für digitale Rechte und Grundsätze festlegt und fördert. Diese Grundsätze sollten für die Bürger spürbare Auswirkungen haben, so sprechen sich beispielweise neun von zehn Befragten (90 Prozent) dafür aus, den Grundsatz aufzunehmen, dass alle Menschen – auch Menschen mit Behinderungen oder von Ausgrenzung bedrohte Menschen – in den Genuss leicht zugänglicher und benutzerfreundlicher digitaler öffentlicher Dienste kommen sollten. Die Menschen wollen klar über die Bedingungen informiert werden, die für ihre Internetverbindung gelten, über eine erschwingliche Hochgeschwindigkeitsverbindung ins Internet gelangen und eine sichere und vertrauenswürdige digitale Identität nutzen können, um auf ein breites Spektrum öffentlicher und privater Online-Dienste zuzugreifen.

Nächste Schritte
Die Ergebnisse dieser ersten Eurobarometer-Umfrage werden in den Vorschlag für eine europäische Erklärung des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission zu digitalen Rechten und Grundsätzen einfließen. Die Erklärung wird einen digitalen Wandel fördern, der von gemeinsamen europäischen Werten und einer auf den Menschen ausgerichteten Vision des technologischen Wandels getragen wird.

Nach dieser ersten Umfrage soll (ab 2023) eine Reihe von Eurobarometer-Umfragen durchgeführt werden, mit der Jahr für Jahr qualitative Daten dazu erhoben werden sollen, wie die Bürgerinnen und Bürger die Umsetzung der Digitalgrundsätze, nachdem sie in der Erklärung verankert wurden, in der EU einschätzen.

Hintergrund
In der Eurobarometer-Sonderumfrage (518) wird betrachtet, wie EU-Bürger die Zukunft digitaler Werkzeuge und des Internets sehen und welche Auswirkungen das Internet, digitale Produkte, Dienstleistungen und Werkzeuge und das Internet aus ihrer Sicht bis 2030 auf ihr Leben haben werden. Durchgeführt wurde die Umfrage zwischen dem 16. September und dem 17. Oktober 2021 über eine Kombination aus Online-Befragungen und – soweit möglich oder machbar – persönlichen Befragungen. Teilgenommen haben 26 530 Befragte aus den 27 EU-Mitgliedstaaten.

Am 9. März 2021 legte die Kommission in ihrer Mitteilung Digitaler Kompass: der europäische Weg in die digitale Dekade ihre Vision für den digitalen Wandel in Europa bis 2030 dar und schlug vor, eine Reihe von Digitalgrundsätzen festzulegen, die den europäischen Weg für den digitalen Wandel darstellen und als Orientierung für die EU-Politik im digitalen Bereich dienen. Dies umfasst Bereiche wie den Zugang zu Internetdiensten, zu einem sicheren und vertrauenswürdigen Online-Umfeld und zu auf den Menschen ausgerichteten digitalen öffentlichen Diensten und Verwaltungen sowie die Freiheiten im Online-Umfeld.

Aufbauend darauf schlug die Kommission im September 2021 einen soliden Governance-Rahmen vor, um die digitalen Ziele über einen Weg in die digitale Dekade zu erreichen.

Die Kommission führte zudem vom 12. Mai bis zum 6. September 2021 eine öffentliche Konsultation zu den Digitalgrundsätzen durch. Aus den Ergebnissen dieser Konsultation wurde deutlich, dass es bei den Befragten breite Unterstützung für europäische Digitalgrundsätze gibt. Im Rahmen der Konsultation gingen insgesamt 609 Antworten ein – darunter 65 Prozent von Bürgern und 10 Prozent von Organisationen der Zivilgesellschaft. (Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 06.12.21
Newsletterlauf: 07.03.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Rahmen für grüne NGEU-Anleihen

    Mehr als drei Jahre nach der ersten Transaktion mit unseren grünen Anleihen im Rahmen von NextGenerationEU (NGEU) hat die EU grüne NGEU-Anleihen im Wert von insgesamt mehr als 65 Mrd. EUR ausgegeben und ist damit auf dem besten Weg, zum weltweit größten Emittenten grüner Anleihen zu werden.

  • Maßnahmen des CPC-Netzes gegen Apple

    Im Anschluss an eine koordinierte Untersuchung auf europäischer Ebene haben das Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) und die Europäische Kommission Apple über mehrere potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken unterrichtet, die das CPC-Netz bei bestimmten Apple Media Services festgestellt hat, nämlich den Mediendiensten App Store, Apple Arcade, Music, iTunes Store, Books und Podcasts.

  • Verwaltungskosten für Unternehmen senken

    Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, ein einheitliches digitales Meldeportal für Unternehmen einzurichten, die Dienstleistungen erbringen und Arbeitnehmer vorübergehend in einen anderen Mitgliedstaat entsenden, das als "entsandte Arbeitnehmer" bezeichnet wird.

  • Diskriminierende steuerliche Behandlung

    Die Europäische Kommission hat entschieden, Deutschland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union zu verklagen, weil das Land es versäumt hat, eine Einschränkung des freien Kapitalverkehrs (Artikel 63 AEUV und Artikel 40 des EWR-Abkommens) zu beseitigen, die durch die diskriminierende steuerliche Behandlung von reinvestierten Veräußerungsgewinnen aus dem Verkauf von in Deutschland gelegenen Immobilien bedingt war.

  • Wettbewerbswidrige Verhaltensweisen von Facebook

    Die Europäische Kommission hat eine Geldbuße in Höhe von 797,72 Mio. EUR gegen Meta verhängt, weil das Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen