Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

"Wachstumsmilch-"Branche in Belgien


Fusionskontrollen: Europäische Kommission genehmigt Übernahme von WhiteWave durch Danone unter Auflagen
Wettbewerb im Bereich der "Wachstumsmilch" hätte in Belgien erheblich eingeschränkt werden können



Die Europäische Kommission hat die vorgeschlagene Übernahme von WhiteWave, einem Hersteller von verpackten Lebensmitteln und Getränken mit Sitz in den USA durch die französische Danone-Gruppe genehmigt. Die Genehmigung ist an die Veräußerung der "Wachstumsmilch-"Branche von Danone in Belgien gebunden. Danone ist im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hauptsächlich auf dem Gebiet des Verkaufs von Milchprodukten, aber auch von Babynahrung tätig. WhiteWave stellt Produkte auf Pflanzenbasis wie Soyamilch und Joghurts unter dem Namen Alpro und Provamel her. Alpro-Produkte umfassen auch "Wachstumsmilch" auf Pflanzenbasis (für Kinder zwischen ein und drei Jahren). Die Kommission war besorgt darüber, dass der vorgeschlagene Zusammenschluss den Wettbewerb im Bereich der "Wachstumsmilch" in Belgien erheblich einschränken würde. Die Verpflichtungszusagen von Danone räumen diese Bedenken aus.

Wettbewerbsrechtliche Bedenken der Kommission
Die Kommission prüfte die Auswirkungen der vorgeschlagenen Übernahme auf den Märkten für "Wachstumsmilch", Joghurts und Desserts.

Aus der Untersuchung der Kommission ging hervor, dass nach dem vorgeschlagenen Zusammenschluss nur ein Wettbewerber, Nestlé, im Bereich "Wachstumsmilch" in Belgien verbleiben würde. Die Kommission hatte Bedenken dahingehend, dass das neue Unternehmen von dem verbleibenden Wettbewerber nicht genügend Wettbewerbsdruck erhalten hätte.

Darüber hinaus hätte es keinen weiteren Wettbewerber im Segment der pflanzlichen "Wachstumsmilch" in Belgien gegeben, in dem nur Danone und Alpro tätig sind. Folglich hätten die belgischen Verbraucher keine Alternative zu dem neuen Unternehmen gehabt.

Die Kommission hatte keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken hinsichtlich anderer von der Übernahme betroffenen Produkte, wie Joghurts und Desserts. Die Unternehmen ergänzen sich bei dem Zusammenschluss weitgehend, da Danone - mit kleineren Ausnahmen - hauptsächlich auf dem Gebiet der Milchprodukte tätig ist, Alpro sich aber auf pflanzliche Produkte spezialisiert hat.

Verpflichtungsangebote
Um die Wettbewerbsbedenken der Kommission auszuräumen, bot Danone die Veräußerung eines Großteils seiner "Wachstumsmilch-"Branche in Belgien an. Durch den Verkauf wird die Überschneidung zwischen den beiden Unternehmen auf dem "Wachstumsmilch-"Markt vollständig beseitigt, der sowohl die Milch- als auch die pflanzlichen Produkte umfasst. Das Gleiche gilt auf dem Teilmarkt lediglich für pflanzliche Produkte.

Folglich kam die Kommission zu dem Schluss, dass die Übernahme in der durch die Verpflichtungszusagen geänderten Form keine Wettbewerbsbedenken mehr aufwirft. Die Genehmigung der Kommission erfolgt unter der Bedingung, dass die Verpflichtungen uneingeschränkt erfüllt werden.

Unternehmen und Produkte
Danone ist eine Lebensmittelgruppe mit Sitz in Frankreich. Die Gruppe ist weltweit in vier Hauptgeschäftsbereichen tätig: frische Milchprodukte; Wasser; Babynahrung und medizinische Nahrung.
WhiteWave ist ein US-amerikanischer Hersteller von verpackten Lebensmitteln und Getränken. In Europa ist WhiteWave durch seine Tochtergesellschaft Alpro mit Sitz in Belgien vertreten. Alpro stellt pflanzliche Produkte wie Milch, Joghurts und Desserts unter den Namen Alpro und Provamel her und vermarktet sie.
Pflanzliche Produkte werden aus Pflanzen und nicht aus tierischer Milch hergestellt. Meistens werden sie auf der Grundlage von Soya und in geringerem Umfang auf der Basis von Mandeln, Kokosnuss, Haselnuss oder anderen Pflanzen- oder Getreidesorten hergestellt. Pflanzliche Produkte können ähnlich wie Milchprodukte Milch, Joghurt, Desserts und Sahne umfassen.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 02.01.17
Home & Newsletterlauf: 18.01.17



Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Rahmen für grüne NGEU-Anleihen

    Mehr als drei Jahre nach der ersten Transaktion mit unseren grünen Anleihen im Rahmen von NextGenerationEU (NGEU) hat die EU grüne NGEU-Anleihen im Wert von insgesamt mehr als 65 Mrd. EUR ausgegeben und ist damit auf dem besten Weg, zum weltweit größten Emittenten grüner Anleihen zu werden.

  • Maßnahmen des CPC-Netzes gegen Apple

    Im Anschluss an eine koordinierte Untersuchung auf europäischer Ebene haben das Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) und die Europäische Kommission Apple über mehrere potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken unterrichtet, die das CPC-Netz bei bestimmten Apple Media Services festgestellt hat, nämlich den Mediendiensten App Store, Apple Arcade, Music, iTunes Store, Books und Podcasts.

  • Verwaltungskosten für Unternehmen senken

    Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, ein einheitliches digitales Meldeportal für Unternehmen einzurichten, die Dienstleistungen erbringen und Arbeitnehmer vorübergehend in einen anderen Mitgliedstaat entsenden, das als "entsandte Arbeitnehmer" bezeichnet wird.

  • Diskriminierende steuerliche Behandlung

    Die Europäische Kommission hat entschieden, Deutschland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union zu verklagen, weil das Land es versäumt hat, eine Einschränkung des freien Kapitalverkehrs (Artikel 63 AEUV und Artikel 40 des EWR-Abkommens) zu beseitigen, die durch die diskriminierende steuerliche Behandlung von reinvestierten Veräußerungsgewinnen aus dem Verkauf von in Deutschland gelegenen Immobilien bedingt war.

  • Wettbewerbswidrige Verhaltensweisen von Facebook

    Die Europäische Kommission hat eine Geldbuße in Höhe von 797,72 Mio. EUR gegen Meta verhängt, weil das Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen