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Kostengünstiger Weg zur Emissionsminderung


Emissionshandel: Jährliche Prüfung weist für 2011 Rückgang der Emissionen aus
Betriebe haben auch diesmal wieder die EU-EHS-Vorschriften sehr genau eingehalten

(24.05.12) - Die Emissionen von Treibhausgasen aus Industrieanlagen, die am EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) teilnehmen, sind im letzten Jahr um mehr als 2 Prozent zurückgegangen, wie aus den Informationen hervorgeht, die die Register der Mitgliedstaaten bereitgestellt haben.

Hierzu erklärte Connie Hedegaard, EU-Kommissarin für Klimapolitik: "Die Emissionen im Rahmen des EHS sind 2011 trotz zunehmenden Wirtschaftsaufschwungs um mehr als 2 Prozent zurückgegangen. Dieses gute Ergebnis zeigt, dass das EHS ein kostengünstiger Weg zur Emissionsminderung ist. Ebenso wird dabei deutlich, weshalb das EHS die entscheidenden Impulse für ein CO2-armes Wachstum in Europa gibt. Es gibt aber immer noch einen ständig steigenden Vorrat an ungenutzten CO2-Zertifikaten. Deshalb prüft die Kommission jetzt, wie im letzten Monat angekündigt, den Zeitplan der Versteigerungen für die Phase 3, um die Zahl der Zertifikate zu reduzieren, die in den ersten Jahren dieser Phase 3 versteigert werden sollen."

Die Emissionsdaten für 2011
Das EU-EHS umfasst mehr als 12.000 Kraftwerke und Industrieanlagen in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Liechtenstein sowie zusätzlich ab diesem Jahr die Emissionen von Fluggesellschaften, die Flughäfen in diesen Ländern anfliegen. Trotz des Wachstums der europäischen Wirtschaft sind die geprüften Treibhausgasemissionen dieser Anlagen im letzen Jahr auf 1.889 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalent, also um mehr als 2 Prozent gegenüber dem Wert von 2010, zurückgegangen.

Die teilnehmenden Anlagen befolgen die Vorschriften
Die Betriebe haben auch diesmal wieder die EU-EHS-Vorschriften sehr genau eingehalten. Weniger als 1 Prozent dieser Anlagen haben bis zum Stichtag 30. April 2012 ihre Zertifikate nicht für alle ihre Emissionen im Jahr 2011 zurückgegeben. Hierbei handelt es sich in der Regel um kleine Anlagen, die zusammen für weniger als 1 Prozent der Emissionen im Rahmen des EU-EHS verantwortlich sind. Zwei Prozent der Anlagen haben bis zum selben Stichtag keine geprüften Emissionsdaten für 2011 übermittelt.

Sehr gute Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften im zweiten Jahr der Emissions-Berichterstattung
Wie schon 2010 haben beinahe alle kommerziellen Fluggesellschaften, die in nennenswertem Umfang EU-Flughäfen bedienen, ihre Emissionen für 2011 fristgerecht gemeldet, obwohl diese Emissionen keine Verpflichtung zur Abgabe von Zertifikaten nach sich ziehen und es für spezielle Regulierungszwecke nicht erforderlich ist. Die Fluggesellschaften haben den Mitgliedstaaten mehr als 1200 Emissionsberichte übermittelt. Chinesische und indische Fluggesellschaften haben die Emissionen der An- und Abflüge von EU-Flughäfen im Jahr 2011 grundsätzlich nicht gemeldet. Hierbei handelt es sich um zehn kommerzielle Fluggesellschaften, auf die weniger als 1 Prozent der Emissionsberichte und weniger als 3 Prozent der Emissionen entfallen.

Zunehmende Inanspruchnahme internationaler Gutschriften insbesondere aus China und Indien
Durch die außergewöhnlich starke Inanspruchnahme internationaler Gutschriften im vergangenen Jahr ist der Vorrat an ungenutzten Zertifikaten um etwa 450 Mio. angewachsen. Damit wurden über 900 Mio. Zertifikate mehr in Umlauf gebracht, als zur vorschriftsmäßigen Nutzung im Zeitraum 2008-2011 abgegeben wurden.

Seit 2008 können Anlagen internationale, im Rahmen der flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls generierte Emissionsreduktions-Gutschriften abgeben, um einen Teil ihrer Emissionen auszugleichen. Diese zertifizierten Emissionsreduktionen (CER) beliefen sich im Zeitraum 2008-2011 auf 5,8 Prozent aller abgegebenen Einheiten. Insgesamt gesehen ist auf das EU-EHS die Verwendung von 456 Mio. zertifizierten Emissionsreduktionen zurückzuführen, davon entfielen 267 Mio. auf China und 79 Mio. auf Indien (59 Prozent bzw. 17 Prozent aller in Anspruch genommenen Einheiten). Andere CER stammen aus Südkorea (13 Prozent) und Brasilien (6 Prozent), die restlichen 6 Prozent sind auf 20 weitere Länder verteilt.

Seit 2008 wurden im Rahmen des EU-EHS insgesamt 100 Mio. Emissionsreduktionseinheiten (ERU) verwendet. Auf diese ERU entfielen 1,2 Prozent aller seit 2008 abgegebenen Einheiten. Mit den CER und den ERU zusammen wurden etwa 39 Prozent der insgesamt etwa 1,4 Mrd. Gutschriften in Anspruch genommen, die für den Handelszeitraum 2008-2012 vorgesehen sind.

Hintergrund
Im Rahmen des EU-EHS müssen Industrieanlagen den Registern der Mitgliedstaaten jedes Jahr ihre geprüften Emissionsdaten übermitteln. Am 2. April 2012 wurden die Daten für 2011 der Öffentlichkeit über die unabhängige Transaktionsprotokolleinrichtung der Gemeinschaft (CITL) zugänglich gemacht. Seit dem 15. Mai wird auf dem CITL auch veröffentlicht, inwieweit die Industrieanlagen ihrer Verpflichtung nachgekommen sind, Zertifikate im Umfang der im vorangegangenen Jahr überprüften Emissionen abzugeben.

Der zweite Handelszeitraum des EU-EHS begann am 1. Januar 2008 und läuft fünf Jahre bis 31. Dezember 2012. Dies deckt sich mit dem Zeitraum, innerhalb dessen die Industrieländer ihre Emissionsziele nach dem Kyoto-Protokoll erreichen müssen. Das EU-EHS wurde für den dritten Handelszeitraum, also für die Zeit vom 1. Januar 2013 bis 2020, grundlegend reformiert. Die Rechtsvorschriften zur Überarbeitung der Emissionshandelsrichtlinie wurden im Rahmen des EU-Klima- und Energiepakets am 23. April 2009 angenommen, mit dem überarbeitete Regeln für das EHS für die Zeit von 2012 bis 2020 und darüber hinaus festgelegt wurden.

Weitere Informationen:

CITL-Portal:
http://ec.europa.eu/environment/ets/

Portal der GD Klimapolitik für die Register auf Europa:
http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/citl_en.htm

Überarbeitetes EHS und häufig gestellte Fragen:
http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/ets_post2012_en.htm
(Europäische Kommission: ra)


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