Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Vereinfachte Berichts- und Dokumentationspflichten


Binnenmarkt: Kommission pocht auf Umsetzung vereinfachter EU-Vorschriften über Unternehmensverschmelzungen und -spaltungen in sechs Ländern
Erhält die Kommission nicht binnen zwei Monaten eine zufriedenstellende Antwort der nationalen Behörden, kann sie den Gerichtshof anrufen


(08.02.12) - Die Europäische Kommission hat Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass fünf Mitgliedstaaten (Italien, Rumänien, Slowenien, Spanien und Zypern) ihrer Verpflichtung zur Umsetzung von EU-Vorschriften über vereinfachte Anforderungen bei Unternehmensverschmelzungen und -spaltungen nachkommen. Nach Ansicht der Kommission haben es die fünf Mitgliedstaaten versäumt, ihre Verpflichtungen aus der Richtlinie über vereinfachte Berichts- und Dokumentationspflichten bei Verschmelzungen und Spaltungen (2009/109/EG) zu erfüllen. Die Umsetzungsfrist endete am 30. Juni 2011.

Auch vom Vereinigten Königreich verlangt die Kommission weitere Maßnahmen bezüglich bisher noch nicht umgesetzter Bestimmungen. Ziel der Richtlinie ist es, die Anforderungen an die Berichterstattung und die Veröffentlichung von Verschmelzungs- und Spaltungsplänen zu vereinfachen. Wird sie nicht in allen Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt, so bleiben den Unternehmen die Vorteile des mit ihr verbundenen verringerten Verwaltungsaufwands vorenthalten. Dafür ist eine fristgerechte und ordnungsgemäße Umsetzung Voraussetzung.

Die Aufforderungen der Kommission an die Mitgliedstaaten ergehen als "mit Gründen versehene Stellungnahmen". Erhält die Kommission nicht binnen zwei Monaten eine zufriedenstellende Antwort der nationalen Behörden, kann sie den Gerichtshof anrufen.

Welches Ziel haben die EU-Vorschriften?
Die Richtlinie soll den Verwaltungsaufwand europäischer Aktiengesellschaften bei Verschmelzungen und Spaltungen reduzieren,
>> indem sie die Berichtspflichten der Gesellschaften verringert, insbesondere wenn die Aktionäre beschließen, dass bestimmte Berichte nicht erforderlich sind, und bei so genannten "vereinfachten" Verschmelzungen und Spaltungen von Mutter- und Tochtergesellschaften,
>> indem sie die doppelte Berichterstattung reduziert, wenn aufgrund anderer EU-Bestimmungen bereits eine Berichtspflicht besteht, und
>> indem sie die Möglichkeit einführt, die Verschmelzungs- oder Spaltungspläne im Internet zu veröffentlichen und den Aktionären die erforderlichen Unterlagen elektronisch zu übermitteln.

Inwiefern halten die Mitgliedstaaten die betreffenden Bestimmungen nicht ein?
Während die meisten Mitgliedstaaten die Richtlinie bereits vollständig umgesetzt haben, ist dies in fünf Mitgliedstaaten – Italien, Rumänien, Slowenien, Spanien und Zypern – noch in keiner Weise erfolgt.

Im Vereinigten Königreich steht die Umsetzung in Bezug auf Gibraltar noch aus.

Weitere Informationen
http://ec.europa.eu/internal_market/company/simplification/index_de.htm
Aktuelle Informationen über anhängige Vertragsverletzungsverfahren gegen Mitgliedstaaten:
http://ec.europa.eu/eu_law/index_de.htm
(Europäische Kommission: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Rahmen für grüne NGEU-Anleihen

    Mehr als drei Jahre nach der ersten Transaktion mit unseren grünen Anleihen im Rahmen von NextGenerationEU (NGEU) hat die EU grüne NGEU-Anleihen im Wert von insgesamt mehr als 65 Mrd. EUR ausgegeben und ist damit auf dem besten Weg, zum weltweit größten Emittenten grüner Anleihen zu werden.

  • Maßnahmen des CPC-Netzes gegen Apple

    Im Anschluss an eine koordinierte Untersuchung auf europäischer Ebene haben das Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) und die Europäische Kommission Apple über mehrere potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken unterrichtet, die das CPC-Netz bei bestimmten Apple Media Services festgestellt hat, nämlich den Mediendiensten App Store, Apple Arcade, Music, iTunes Store, Books und Podcasts.

  • Verwaltungskosten für Unternehmen senken

    Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, ein einheitliches digitales Meldeportal für Unternehmen einzurichten, die Dienstleistungen erbringen und Arbeitnehmer vorübergehend in einen anderen Mitgliedstaat entsenden, das als "entsandte Arbeitnehmer" bezeichnet wird.

  • Diskriminierende steuerliche Behandlung

    Die Europäische Kommission hat entschieden, Deutschland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union zu verklagen, weil das Land es versäumt hat, eine Einschränkung des freien Kapitalverkehrs (Artikel 63 AEUV und Artikel 40 des EWR-Abkommens) zu beseitigen, die durch die diskriminierende steuerliche Behandlung von reinvestierten Veräußerungsgewinnen aus dem Verkauf von in Deutschland gelegenen Immobilien bedingt war.

  • Wettbewerbswidrige Verhaltensweisen von Facebook

    Die Europäische Kommission hat eine Geldbuße in Höhe von 797,72 Mio. EUR gegen Meta verhängt, weil das Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen