Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Schutz elektronischer Kommunikation per Gesetz?


Daten-Vertraulichkeit trotz Prism, Tempora & Co: Rechtslage und unternehmerischen Risiken
Gesetze zum Schutz personenbezogener Daten wie das Bundesdatenschutzgesetz schreiben Vertraulichkeit und Sicherheit der Kommunikation vor

(10.10.13) - Die jüngsten Spionageenthüllungen haben gezeigt, dass personenbezogene Daten oder sensible Unternehmensinformationen auch in der E-Mail-Kommunikation keineswegs sicher sind. "In Deutschland und weltweit ist seit Prism und Tempora ein neues Bewusstsein entstanden, die Kommunikation im Internet zu schützen und vertraulich zu halten", sagte Kurt Kammerer, CEO der Regify-Unternehmensgruppe.

"Bislang ging man davon aus, dass die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Telekommunikation auch einen gewissen Schutz der Kommunikation im Internet bieten. Hier ist eine große Unsicherheit entstanden. Es hat sich eine Schutzlücke aufgetan", führte Dr. Thomas Lapp, Vorsitzender der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit (Nifis e.V.), aus. Das deutsche Telekommunikationsgesetz sieht zwar den Schutz der Telekommunikation und ein Abhörverbot vor; trotz übereinstimmender Schutzbestimmungen in verschiedenen Ländern gilt der Schutz allerdings nicht weltweit. Aus der Presse war zu entnehmen, dass US-Geheimdienste diese Schutzvorschriften nur für US-Bürger akzeptieren, nicht aber für Ausländer. Da im Internet Kommunikation oft auch über Server in den USA läuft, ergibt sich hier eine Schutzlücke.

Gesetze zum Schutz personenbezogener Daten wie das Bundesdatenschutzgesetz schreiben Vertraulichkeit und Sicherheit der Kommunikation vor. Schutz vor Privatgeheimnissen gilt für bestimmte Berufsgruppen wie Rechtsanwälte, Ärzte oder Seelsorger – eine Verletzung ist strafbar. Für Unternehmen gilt darüber hinaus die Pflicht zur ordnungsgemäßen Unternehmensführung. Die Kommunikation ist so zu organisieren, dass kein Schaden für das Unternehmen entsteht (persönliche Haftung). Weitere rechtliche Pflichten entstehen durch im Unternehmen geltende Vertraulichkeitsvereinbarungen, die bei Verletzung zu empfindlichen Vertragsstrafen führen können. "Geheimdienste sind weit weniger geheim als gedacht, wie uns Herr Snowden gezeigt hat", sagte Lapp. "Die sichere Kommunikation wird von Unternehmen noch zu wenig ernst genommen. Der Aufwand, um eine hohe Sicherheitsstufe zu erreichen, ist für viele zu aufwändig in punkto Kosten und Ressourcen."

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ja, aber nicht nur
"Der elektronische Versand wichtiger Daten benötigt eine durchgängige Verschlüsselung zwischen Versender und Empfänger. Diese Funktion wird seitens der Anwender und von Fachexperten wie dem Bundesbeauftragten für Datenschutz, Peter Schaar, zu Recht eingefordert. Denn nur so kann Vertraulichkeit garantiert werden", sagte Kammerer. Das ist bei Verfahren wie De-Mail oder dem E-Postbrief nicht der Fall. Bei den Regify-Produkten ist dies durch eine Drei-Schichten-Sicherheitsarchitektur gewährleistet.

"In der ganzen Sicherheitsdiskussion um Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kommt oft der Nutzen für den Endkunden zu kurz. Schließlich kauft man ein Auto auch nicht wegen des Airbags, sondern weil es überzeugende nützliche Funktionen und Komfort bietet", sagte Kammerer. Wichtig für die Nutzer sicherer E-Mail-basierter Kommunikationsdienste seien daher vielmehr Punkte wie: Verlässlichkeit und jederzeitige Nachvollziehbarkeit einzelner Vorgänge, Erfüllung von Compliance-Anforderungen, Komfort durch Nutzung bestehender E-Mail-Adressen und der vorhandenen E-Mail-Struktur (E-Mail-Client), konstante Verfügbar­keit wie die mobile Nutzung über iPad, iPhone und andere Smartphones, internationale Verwendbarkeit und natürlich die einfache Nutzung. (regify: ra)

regify: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Was ist das EU-KI-Gesetz?

    Das EU-KI-Gesetz ist da und es hat Auswirkungen auf die Welt des Datenschutzes, Sicherheit, Risiko und Rechnungsprüfung. Das bedeutet, es beeinflusst die Art und Weise, wie diese Funktionen organisiert sind, wie die Fachleute ihre Arbeit verrichten und was sie in ihrer Position zu tun haben.

  • Politikgetriebener Moralisierung

    Am 1. August 2024 tritt der AI Act der Europäischen Union in Kraft getreten. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst hatte kommentiert: "Ob Deutschland und Europa zu Innovationsstandorten für Künstliche Intelligenz oder zu Nachzüglern werden, hängt entscheidend von der weiteren Ausgestaltung und Umsetzung des AI Acts ab."

  • Entwicklung der HR-Softwareindustrie

    Human Resources gilt heutzutage als Rückgrat eines jeden Unternehmens. Die Verwaltung von Mitarbeiterdaten, die Durchführung von Rekrutierungsprozessen und die Entwicklung von Talenten sind nur einige der vielfältigen Aufgaben, die die Personalabteilung täglich bewältigen.

  • Mittelstand im Regulierungskorsett

    Ziel des Data Acts ist es, einen Wettbewerbsmarkt für Daten zu schaffen und die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der EU zu stärken. Durch die Förderung eines fairen, transparenten und wettbewerbsfähigen digitalen Marktes adressiert er die Notwendigkeit einer verstärkten Datenmobilität und -nutzung.

  • Paragrafen 201b Strafgesetzbuch vorgeschlagen

    Das Bundeskabinett hat am 21. August 2024 zu einer bayerischen Initiative zum strafrechtlichen Schutz von Persönlichkeitsrechten vor Deepfakes Stellung genommen. Im Juli dieses Jahres hatte der Bundesrat den bayerischen Gesetzentwurf verabschiedet.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen