Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

E-Mail-Management und Compliance


Transparenz und Datenschutz stehen bei E-Mail im Gegensatz zueinander
E-Mail-Management: Die Diskussion rund um Compliance und Umgang mit E-Mails im Unternehmen hinkt jedoch oftmals noch hinterher


(26.02.13) - In Frankfurt am Main ging Anfang Februar die E-Mail-Expo 2013 zu Ende. Die E-Mail-Marketing-Branche diskutierte zwei Tage lang über die Trends und Themen im elektronischen Kundendialog. Ein Leitthema, das sich die Messe dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hat, vielmehr schreiben musste, ist Transparenz. Laufende Gerichtsverhandlungen und anhaltende Diskussionen um das Double-Opt-In-Verfahren drängten das Thema fast schon auf die Agenda der Veranstaltung – mit Recht. Dabei würde man sich ähnlich hitzige Diskussionen manchmal auch unternehmensintern wünschen, wenn es um die Transparenz, Rechtsicherheit und Kategorisierung der E-Mail-Kommunikation und -Archivierung im Unternehmen geht.

"Unternehmen sind mit einer stetig wachsenden Datenflut konfrontiert – E-Mail ist dabei nach wie vor der wichtigste Kommunikationsweg", erläuterte Hartwig Laute, Geschäftsführer von Recommind. "In Unternehmen werden E-Mails heute jedoch meist ungefiltert und unkategorisiert in Massenspeichern archiviert, was eine spätere zielgerichtete und zeitnahe Wiederauffindbarkeit einzelner Schriftstücke fast unmöglich macht. Die derzeitigen und zukünftigen Anforderungen an ein professionelles Informationsmanagement können so nur selten erfüllt werden. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko im Zusammenhang mit E-Discovery-, Kartellrechts- oder Compliance-Prozessen."

Moderne Software-Lösungen können jedoch die drei Kernbereiche des E-Mail-Management abdecken: automatische Kategorisierung und Speicherung firmenrelevanter E-Mails, effiziente und speicherschonende Archivierung sowie schnelle und präzise Wiederauffindbarkeit archivierter Informationen. Sämtliche E-Mails sind in einer einzigen, vor unerlaubtem Zugriff geschützten und skalierbaren Ordnerstruktur abgelegt. Egal, ob ein Teammitglied in Urlaub ist, ein Kollege das Team verlässt oder die Zugriffsrechte vom Management geändert werden, alle Informationen sind für die verbliebenen User nach wie vor verfügbar. Die Ablage ist nicht lokal, sondern zentral realisiert.

In den meisten Unternehmen ist es heute gängige Praxis, die Nutzung der beruflichen E-Mail-Accounts in gewissem Rahmen auch für private Zwecke zuzulassen oder zumindest zu tolerieren. Die wenigsten Organisationen verbieten sie völlig. "Ist die private Nutzung des betrieblichen Accounts zugelassen, muss Vertraulichkeit gewährleistet werden. Das macht Transparenz im E-Mail-Management noch etwas komplexer", sagte Hartwig Laute. "Wer im Rahmen des betriebsinternen Compliance-Managements ohne begründeten Anfangsverdacht die E-Mail-Korrespondenz seiner Mitarbeiter einsieht, verstößt gegen den Datenschutz. Das betrifft selbst Unternehmen, in denen die private Nutzung jeglicher E-Mails-Accounts am Arbeitsplatz verboten ist. Denn auch dann können E-Mails vertrauliche beziehungsweise private Informationen enthalten, die dem Datenschutz unterliegen und nicht einfach eingesehen werden dürfen. Denken Sie etwa an private Kommentare zwischen Kollegen oder E-Mails von einem Betriebsarzt oder -psychologen."

Um dennoch Compliance-Anforderungen erfüllen zu können, muss daher auf eine Lösung gesetzt werden, die eine Anonymisierung und/oder Pseudonymisierung der zu sichtenden Daten garantiert. Und zwar über die Betriebszugehörigkeit eines Mitarbeiters hinaus, denn der Datenschutz besteht fort. Umgekehrt formuliert: Eine herkömmliche Massenspeicherung der E-Mail-Korrespondenz erlaubt am Ende eigentlich nur, die E-Mails die geforderten zehn Jahre vorzuhalten. Ein Einblick in die Korrespondenz ist aber nicht ohne datenschutzkonforme Hilfsinstrumente möglich.

E-Mails betreffen jedes Unternehmen, ob in der werblichen Kommunikation nach außen – wie sie derzeit in Frankfurt diskutiert wird – oder in der innerbetrieblichen Strukturierung der unternehmensrelevanten Korrespondenz. Die Diskussion rund um Compliance und Umgang mit E-Mails im Unternehmen hinkt jedoch oftmals noch hinterher. Jedes Unternehmen steht in der Pflicht und ist gut beraten, mit der Erstellung, Befolgung und Kontrolle von Compliance-Richtlinien vorzubeugen und intern zu jederzeit ein Höchstmaß an Transparenz gewährleisten zu können. (Recommind: ra)

Recommind: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Vorsicht vor Betrug bei Festgeldanlagen

    Wer auf der Suche nach attraktiven Tages- oder Festgeldanlagen ist, nutzt häufig eine Suchmaschinensuche oder ein Vergleichsportal im Internet. Doch hier heißt es, wachsam zu sein. Auch Unternehmensseiten wie Bankportale und Vergleichsportale können perfekt gefälscht sein.

  • Bestandteil der Investmentsteuer

    Die Vorabpauschale für Investmentfonds ist bereits seit 2018 Bestandteil der Investmentsteuer in Deutschland ist. Die Berechnung der Vorabpauschale basiert allerdings auf dem sogenannten Basiszins, der in der Vergangenheit oft im negativen Bereich lag. Daher wurde die Vorabpauschale erst wieder Anfang 2024 für das Vorjahr, also das Jahr 2023, erhoben. Doch was ist die Vorabpauschale und wie funktioniert sie? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten.

  • KI, Datenschutz & Datensicherheit

    Bevor Unternehmen generative KI einführen, sollten sie sich einige Fragen stellen, damit die neuen Dienste nicht den Datenschutz und die Datensicherheit gefährden. Forcepoint verrät, welche Fragen das sind. Die meisten Unternehmen haben den Mehrwert von generativer KI inzwischen erkannt und wollen entsprechende Dienste einführen, um ihre Mitarbeiter zu entlasten und Abläufe effizienter zu gestalten.

  • Cybersicherheit & NIS2-Compliance

    Mit der neuen EU-Richtlinie für Cybersicherheit erweitert sich der Kreis der betroffenen Firmen von rund 2.000 Unternehmen auf geschätzte 30.000. Während sich Großbetriebe von ihren Rechtsabteilungen beraten lassen, sind viele Mittelständler auf sich gestellt - und verunsichert.

  • Investitionen in nachhaltige Rechenzentren

    Digitale Technologien spielen eine wesentliche Rolle, um schädliche Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. So ergab eine aktuelle Bitkom-Studie zum Einsatz von digitaler Lösungen in Sektoren wie Energie, Industrie und Verkehr, dass die CO2-Emissionen im Klimaziel-Stichjahr 2030 jährlich um 73 Millionen Tonnen reduziert werden könnten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen