Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Korruption in der Textil-Lieferkette


Szenarien aus Bangladesch: Transparency Deutschland und Transparency Bangladesch stellen Leitfaden "Undress Corruption" vor
Korruptionsvermeidung in der Bekleidungsindustrie - Deutsche Unternehmen können Korruption in Bekleidungsindustrie bekämpfen

(28.01.16) - Gegen Korruption in der internationalen Textilproduktion können auch deutsche Unternehmen etwas unternehmen. Konkrete Handlungsempfehlungen bietet die Broschüre "Undress Corruption". Korruptionsvermeidung in der Bekleidungsindustrie: Szenarien aus Bangladesch, eine gemeinsame Publikation von Transparency International Deutschland und Transparency International Bangladesch. Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland: "Wir alle wissen, dass unsere Kleidung in Bangladesch unter teilweise sehr problematischen Bedingungen produziert wird. Auch deutsche Unternehmen haben es in der Hand, diese Bedingungen zu verbessern und Korruption vor Ort zu bekämpfen."

Rana Plaza: ein Beispiel für die Folgen von Korruption in Bangladesch
Dr. Iftekhar Zaman, Vorsitzender von Transparency International Bangladesch: "Die Tragödie von Rana Plaza ist ein erschütterndes Beispiel für die Folgen von Korruption und mangelnder Regulierung in der Bekleidungsindustrie. Während wir vor Ort schon viel erreicht haben, müssen wir feststellen: Die Strukturen der Lieferketten sind so komplex, dass wir international zusammenarbeiten müssen, um sie integrer und weniger korruptionsanfällig zu machen. Die Undress Corruption Broschüre ist ein praktisches Instrument für all jene, die zu einer korruptionsfreien und besser regulierten Textilindustrie beisteuern, und auch von einer solchen profitieren wollen."

Die deutsche Wirtschaft ist ein Hauptakteur in der bangladeschischen Textilindustrie. Mit 3,79 Milliarden Euro Exportvolumen (2014) ist Deutschland der zweitgrößte Exportmarkt für Bangladesch, wobei über 90 Prozent der Exporte Textilien sind. Dr. Christa Dürr, Leiterin der Projektgruppe Bangladesch: "Nach der Tragödie von Rana Plaza haben wir uns gefragt, welche Mitverantwortung wir in Deutschland haben. Unsere Kolleginnen und Kollegen in Bangladesch haben nachgewiesen, dass Korruption eine große Rolle spielt, wenn es zu tragischen Unfällen und zu Menschenrechtsverletzungen in der lokalen Textilindustrie kommt. Das Problem ist strukturell. Dem wollen wir einen klaren Leitfaden entgegenstellen, wie die Schritte aussehen müssen, mit denen man als deutscher Akteur zu einer korruptionsfreien Lieferkette beitragen kann. Niemand sollte sich hinter unklaren rechtlichen Bedingungen oder einer vermeintlichen ‚Bestechungskultur‘ verstecken können."

Broschüre "Undress Corruption" gibt konkrete Handlungsempfehlungen
Die Broschüre Undress Corruption. Korruptionsvermeidung in der Bekleidungsindustrie: Szenarien aus Bangladesch ist in Zusammenarbeit mit Transparency Bangladesch erarbeitet worden. Sie fußt auf Untersuchungen von Transparency Bangladesch über die Rolle von Korruption bei den wiederholten schweren Unfällen in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch. Ergebnis ist, dass die gesamte Lieferkette von Intransparenz und strukturellen Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet ist. Korruptive Handlungen sind in allen Phasen zu finden. Korruptionsbekämpfung und -prävention kommt daher beim Nachhaltigkeitsmanagement von Lieferketten eine Schlüsselrolle zu.

Zum Hintergrund
Die Broschüre Undress Corruption. Korruptionsvermeidung in der Bekleidungsindustrie: Szenarien aus Bangladesch ist ein Leitfaden für Akteure der internationalen Textilindustrie – für Produzenten, Zulieferer, Agenten und Auftraggeber. Die Broschüre umfasst 16 Fallbeispiele, die demonstrieren, an welchen Punkten entlang der Lieferkette Korruptionsrisiken lauern, wie konkreten Korruptionsfällen begegnet, aber auch Korruption präventiv verhindert werden kann.
(Transparency: ra)

Transparency International: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Compliance-Denken verhindert Skalierbarkeit

    Mit dem Inkrafttreten der verpflichtenden E-Rechnungsstellung im B2B-Bereich steht die deutsche Wirtschaft vor einer neuen digitalen Herausforderung. Seit 2025 müssen Unternehmen ihre Rechnungsprozesse umstellen. Doch die Erfahrung zeigt: Obwohl viele Betriebe mit Dringlichkeit handeln, geraten zu oft Bemühungen ins Stocken oder scheitern vollständig - nicht aus Mangel an Willen, sondern aufgrund von strategischen und technischen Fehlplanungen.

  • Kritischer Blick auf die eigene Datenresilienz

    Jahrelang haben viele Unternehmen das Thema Datenresilienz auf die lange Bank geschoben. Im Laufe der Zeit hat die Zunahme an Bedrohungen, Vorschriften und Best Practices jedoch die Spielregeln verändert. Datenresilienz steht mittlerweile fest auf der To-Do-Liste vieler Unternehmen - und das ist auch dringend notwendig.

  • KRITIS-Dachgesetz: Rahmen ohne Detailtiefe

    Deutschland sieht sich seit einigen Jahren zunehmend mit geopolitischen Spannungen und einer hybriden Bedrohungslage konfrontiert. Dabei reichen die Gefahren von Cyberattacken über physische Sabotageakte bis hin zu verdeckter Einflussnahme. Infolge dieser veränderten Gefahrenlage gewinnt der Schutz kritischer Infrastrukturen zunehmend an Bedeutung. Mit dem kommenden KRITIS-Dachgesetz liegt nun ein rechtlicher Rahmen vor, der die Betreiber kritischer Infrastrukturen erstmals verpflichtet, physische Schutzmaßnahmen umzusetzen und Resilienzstrategien zu entwickeln.

  • Datenschutz erfordert technische Präzision

    Moderne Unternehmensarchitekturen stellen hohe Anforderungen an eine Consent Management Platform (CMP). Nur mit tiefer technischer Integration lassen sich Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit effektiv umsetzen - das zeigen aktuelle Entwicklungen in Regulatorik und Praxis. Die Zeiten einfacher Cookie-Banner sind vorbei: In modernen Unternehmensumgebungen muss eine Consent Management Platform mehr leisten als die bloße Einholung einer Zustimmung.

  • Bewertung der Kreditwürdigkeit

    Wer in Anleihen investieren möchte, sollte die Unterschiede zwischen Staats- und Unternehmensanleihen kennen. Beide bieten Chancen aber auch unterschiedliche Risiken. Dieser Artikel zeigt, worauf es bei der Einschätzung von Bonität, Rendite und Sicherheit ankommt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen