AI Act der Europäischen Union in Kraft


Studie zeigt, dass der AI Act der Europäischen Union besonders für die produzierende Industrie als Innovationsbremse (38 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent im Branchendurchschnitt) gesehen wird
Generell befürworten drei von vier (72 Prozent) der befragten Mittelständler mehr Pragmatismus anstatt politikgetriebener Moralisierung zugunsten der wirtschaftlichen Fortentwicklung



Die proAlpha-Studie "Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett" zeigt das Stimmungsbarometer unter 200 mittelständischen Unternehmen aus Deutschland zu den Auswirkungen sie betreffender aktueller sowie künftiger gesetzlicher Regulatorik – explizit auch zum AI Act- Auch wenn die überwiegende Mehrheit (68 Prozent) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland das Korsett der nationalen und europäischen Regulatorik als zu eng geschnürt empfindet, geben 64 Prozent der befragten Mittelständler in Deutschland an, dass der von der Europäischen Union beschlossene AI Act – auch wenn ungenügend – ihnen zumindest einen Rahmen für ein gewisses Maß an Rechts- und Planungssicherheit bietet.

Generell befürworten drei von vier (72 Prozent) der befragten Mittelständler mehr Pragmatismus anstatt politikgetriebener Moralisierung zugunsten der wirtschaftlichen Fortentwicklung.

Vor allem kleinere Unternehmen sehen sich durch den EU AI Act bei ihren Innovationen ausgebremst. Das sagen zumindest 41 Prozent der befragten Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitenden im Vergleich zu den größeren mit bis zu 500 Mitarbeitenden (24 Prozent stimmen hier zu).

Fertigungsindustrie vom EU AI Act besonders betroffen: Die Studie zeigt auch, dass der AI Act der Europäischen Union besonders für die produzierende Industrie als Innovationsbremse (38 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent im Branchendurchschnitt) gesehen wird. Auch wollen in der Fertigung mehr Unternehmen (34 Prozent im Vergleich zu 26 Prozent im Branchendurchschnitt) ihre Produktion aufgrund des EU AI Acts ins Ausland verlagern. Weitere 32 Prozent (im Vergleich zu 28 Prozent im Branchendurchschnitt) stimmen der Aussage zu, dass Deutschland aufgrund dieses Gesetzes seine führende Position im internationalen Wettbewerb einbüßt.

"Oft schießt die Politik über ihr Ziel hinaus. Das zeigt unsere Umfrage etwa beim Thema Nachhaltigkeit oder Lieferkette", so Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development bei proAlpha. "Daher sollten sich Politiker immer auch die Frage stellen, inwiefern gut nur gut gemeint ist und wie sich für Wirtschaft und Gesellschaft ein wirklich nachhaltiges Ergebnis erzielen lässt. Das ist ein bisschen wie in der Schule: Gibt es zu viele Regeln und Vorgaben, besteht die Gefahr, dass sie gerade deswegen weniger Beachtung finden."

Der Wunschzettel des deutschen Mittelstands an die Politik
Auf die Frage, wie die Politik Unternehmen (mehr) unterstützen könnte, ergibt sich laut der proAlpha-Studie im Mittelstand in Deutschland jedenfalls folgendes Stimmungsbild:

>> Größere Transparenz, Planungssicherheit und Klarheit über die zukünftige Zielsetzung – etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit, Lieferkette und Künstliche Intelligenz (37 Prozent)
>> Vereinfachung des Steuersystems durch weniger Bürokratie und höhere Pauschalen (35 Prozent)
>> Kostenausgleich für den erhöhten Administrationsaufwand (33 Prozent)
>> Prämien für klimafreundliche Investitionen und bessere Abschreibungsmöglichkeiten (30 Prozent)
>> Weniger Regulierung insgesamt (29 Prozent)
>> Neue Investitionsanreize, um Deutschland als Standort wieder attraktiver zu machen (29 Prozent)
>> Einbindung mittelständischer Unternehmen bei der Gestaltung der Regularien (28 Prozent)
>>Ressourcen für die Fortbildung von Mitarbeitenden zu den Regularien (27 Prozent)
(proAlpha Gruppe: ra)

eingetragen: 07.08.24
Newsletterlauf: 18.09.24

proAlpha Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen