Betrug wächst schneller als Kartenumsätze


Studie: Kreditkartenbetrug in Deutschland auf dem Vormarsch - Betrug wächst schneller als Kartenumsätze – Reise- und Tourismus-Branche besonders betroffen
17 Prozent Zuwachs bei Verlusten durch Kreditkartenbetrug bei 7,5 Millionen Karten - 70 Prozent des Kartenbetrugs basierten auf Zahlungsmustern, bei denen die Karte nicht vorgelegt werden muss

(02.06.15) - Eine aktuelle Untersuchung von Fico zeigt, dass der Betrug mit Kreditkarten in Deutschland im letzten Jahr zugenommen hat. Bei der Analyse von 7,5 Millionen aktiven in Deutschland ausgestellten Karten hat Fico festgestellt, dass die Betrugsverluste zwischen Oktober 2013 und September 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen sind. Dieses Wachstum übertrifft das der Kartenzahlungen, welches insgesamt nur 5 Prozent betrug. Die Zahl erfolgreicher Betrugsversuche ist um 30 Prozent gestiegen, während die Zahl autorisierter Transaktionen um lediglich 8 Prozent gestiegen ist.

"Insgesamt bewegen wir uns in Deutschland auf einem niedrigen Betrugsniveau", sagt Martin Warwick, Fraud Chief bei Fico. "Bei den von uns untersuchten 270 Millionen Transaktionen lag der Betrugsanteil bei nur 0,07 Prozent – und die Schadenssumme bei lediglich 0,1 Prozent des Gesamtumsatzes. Aber die Steigerungsraten sind hoch und fordern erhöhte Aufmerksamkeit der Aussteller."

Bemerkenswert ist für Warwick, dass die Zahl der betrügerischen Transaktionen schneller zunimmt als die der Betrugsverluste. Damit ist der Schaden im Schnitt niedriger als zuletzt. "Betrüger passen ihre Strategien ständig an. Es sieht so aus, als würden sie bei ihren Transaktionen auf kleinere Summen setzen, um die Betrugserkennung vermeintlich leichter zu umgehen."

Online- und länderübergreifender Betrug dominieren
Die beiden Haupttrends, die Kartenbetrug ansteigen lassen, sind vor allem Betrugsmuster, bei denen die Karte nicht vorgelegt werden muss (Card not present-Fraud, CNP) – etwa bei Online-Bestellungen – und grenzübergreifender Kartenbetrug. CNP-Betrug ist für 70 Prozent der von Fico untersuchten Betrugsfälle die Ursache, grenzübergreifender Betrug ist für 80 Prozent der Betrugsfälle verantwortlich. Diese Überschneidung ergibt sich aus der Tatsache, dass viele dieser Fälle grenzübergreifender CNP-Betrug sind. Weil die meisten in Deutschland ausgestellten Karten Chips enthalten, macht der Betrug mit Chip-Karten – wie beispielsweise am Kartenlesegerät beim Händler – nur 10 Prozent des gesamten Betrugsvolumens aus.

"Die Zahlen spiegeln zwei wichtige Erkenntnisse wider", analysiert Martin Warwick. "Erstens: Die Einführung chip-basierter Karten ist ein wichtiger Bestandteil der Betrugsbekämpfung. Aber das ist nicht genug: Weil CNP-Transaktionen nicht auf physischen Kartenschutzmaßnahmen beruhen, versuchen Kriminelle genau dies auszunutzen. Die Branche muss neueste Analytik einsetzen, um Betrug bei CNP-Transaktionen zu erkennen, und noch rigoroser mit Datensicherheit umgehen. Denn der Datendiebstahl von heute ist der Betrug von morgen."

Im Fokus der Betrüger lag vor allem die Reise- und Tourismus-Branche: Reisebüros und Reiseveranstalter (16,1 Prozent), Fluglinien allgemein (4,5 Prozent) sowie Hotels und andere Unterkünfte (3,1 Prozent) verzeichneten kumuliert rund ein Viertel der Betrugsverluste. (Fico: ra)

Fico: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen