Finanzkriminalität und Compliance-Aktivitäten


Studie: Mangelnde Transparenz den Zugang zu Dienstleistungen und die finanzielle Inklusion behindert
69 Prozent der Finanzinstitute geben an, dass Transparenzprobleme die unterversorgte Kunden beeinträchtigen




LexisNexis LexisNexis Risk Solutions hat die Ergebnisse ihres 2022 Finanzielle Transparenz und Inklusion Berichts veröffentlicht. Die Umfrage unter Banken, Versicherungen und Nichtbank-Finanzinstituten in 13 Ländern und Regionen zielt darauf ab, das Engagement der Finanzinstitute für finanzielle Transparenz und finanzielle Inklusion sowie die Herausforderungen, denen sie bei der Erreichung dieser beiden Ziele gegenüberstehen, besser zu verstehen.

Finanzielle Inklusion ist ein globales Thema. Nach Angaben der Weltbank gibt es weltweit 1,4 Milliarden Menschen ohne Bankverbindungen, und die Finanzdienstleistungsbranche steht vor der Herausforderung, diese Zahl zu verringern. Es gibt viele Faktoren, die die finanzielle Inklusion beeinträchtigen: Armut, eine unzureichende Kreditakte, in einer bargeldbasierten Gesellschaft zu leben, Schulden in der Vergangenheit und/oder ein Mangel an Finanzwissen können den Zugang zu Finanzdienstleistungen erschweren.

Ein Weg, um aus Menschen ohne Bankverbindungen Bankkunden zu machen, ist die Verbesserung der finanziellen Transparenz. Finanzinstitute müssen in der Lage sein, Verbraucher zu identifizieren und ihre Risikoprofile zu verstehen, sowohl um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten als auch um den Verbrauchern Finanzdienstleistungen anbieten zu können. Je mehr Finanzinstitute über die Verbraucher wissen, desto einfacher ist es, ihnen geeignete Finanzdienstleistungen anzubieten. Allerdings sind 69 Prozent der Befragten der Meinung, dass es aufgrund mangelnder Daten schwieriger ist, Kunden ohne Bankverbindung oder mit mangelnder Bankverbindung zu gewinnen als andere Kunden und Unternehmen.

Der Bericht zeigt, dass Finanzinstitute mehr tun können, um eine größere Transparenz zu erreichen. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass die Identitätsüberprüfung eine Herausforderung bei der Aufnahme neuer Kunden darstellt.

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts:
>> Finanzinstitute sind nach wie vor stark an finanzieller Transparenz und Inklusion interessiert, wobei zwei Drittel der Institute ihr Engagement für die finanzielle Inklusion zum Ausdruck bringen.

>> Viele Finanzinstitute lehnen eine beträchtliche Anzahl potenzieller Kunden aufgrund der derzeitigen KYC-Prozesse (Know Your Customer) ab. Die größten Hürden bei der Aufnahme von Kunden liegen in den Schwierigkeiten bei der Erfassung und Überprüfung von Kundeninformationen.

>> Das Interesse an der gemeinsamen Nutzung von Daten zur Unterstützung von KYC-Prozessen wächst. Fast 80 Prozent der Finanzinstitute bekunden Interesse an einem globalen Dienstprogramm für Customer Due Diligence (CDD), im Vergleich zu knapp über 70 Prozent im Jahr 2019.

>> Die Pandemie stellte eine Herausforderung für die Finanzkriminalität und die Compliance-Aktivitäten von Finanzinstituten dar, da eine große Zahl von Antragstellern staatliche Unterstützung beantragte und die Finanzinstitute aufgrund von Schließungen nicht in der Lage waren, die Identitäten persönlich zu überprüfen. Die Pandemie hat jedoch auch dazu geführt, dass die Finanzinstitute verstärkt digitale Verfahren einsetzen. 90 Prozent der Finanzinstitute gaben an, dass die Pandemie die Einführung von Artifizieller Intelligenz (AI) und anderen Technologien der nächsten Generation beschleunigt hat.

"Finanzinstitute haben eine klare Verantwortung, die Identität ihrer Kunden zu überprüfen und die Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften zu gewährleisten", sagte Leslie Bailey, Vice President, Financial Crime Compliance, LexisNexis Risk Solutions. "Die Ablehnung potenzieller Kunden aufgrund ineffizienter oder manueller Prozesse und nicht aus regulatorischen Gründen kann sich nachteilig auf echte Personen auswirken, die versuchen, Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erhalten. Mit robusten Daten zusammen mit der richtigen Technologie und den richtigen Prozessen können Finanzinstitutionen dazu beitragen, die globalen Quoten der finanziellen Inklusion zu verbessern, ohne Kompromisse bei der Einhaltung von Vorschriften einzugehen."

Bericht über Finanztransparenz und finanzielle Inklusion 2022
LexisNexis Risk Solutions und das Recherche- und Beratungsunternehmen Celent haben den Finanzielle Transparenz und Inklusion Report konzipiert. Celent lieferte die Analyse der Ergebnisse. Die Online-Umfrage wurde Ende 2021 durchgeführt und erhielt weltweit 297 ausgefüllte Antworten von Führungskräften und anderen leitenden Angestellten mit Verantwortung für Compliance, Einzelhandel und kommerzielle Bereiche.
(LexisNexis Risk Solutions: ra)

eingetragen: 27.09.22
Newsletterlauf: 30.11.22

LexisNexis: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen