Pharmaindustrie und Krankenkassen


Die Kassen wünschen von der Pharmaindustrie Konzepte zur Versicherten-Compliance, zur besseren Patientenversorgung und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen
Krankenkassen erwarten mehr als Rabatte: Zukunftsweisende Konzepte für gemeine Synergien sind gefragt

(12.08.11) - Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) bietet seit Januar diesen Jahres neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Industrie und den Krankenkassen. Die Pharmafirmen haben als eine der führenden und kreativen Akteure im Gesundheitsmarkt erstmals die Möglichkeit hier eine wesentliche Rolle zu übernehmen.

Die health-activate GmbH mit Sitz in Lübeck ermittelte in einer Studie welche Informationen die Pharmaindustrie über sich selbst bislang an die Krankenkassen übermitteln konnte um sich als kompetenter und zukunftsweisender Partner darzustellen.

Weiterhin wurde erfragt was die Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVen) über die pharmazeutischen Firmen wissen und welche Anforderungen sie an die Industrie stellen. Für die Studie wurden ausschließlich leitende Mitarbeiter bei den großen Krankenkassen, einigen AOKs, den zehn größten BKKs und vereinzelt kleine und mittlere BKKs befragt.

"Seitens der Industrie werden bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um mit den Entscheidungsträgern der GKVen in Kontakt zu treten", so die geschäftsführende Gesellschafterin Dr. Karen Focke-Hecht.

Über 90 Prozent der befragten Mitarbeiter der Krankenkassen hatten bereits Kontakt mit Mitarbeitern von pharmazeutischen Firmen.

Die Pharmamitarbeiter stellten den Kassen eher ihr Unternehmen und die eigenen Produkte vor als Versorgungskonzepte.

Es zeigte sich, dass die Erwartungen der GKVen und der pharmazeutischen Industrie in vielen Bereichen auseinander gehen. Es besteht anscheinend ein Missverständnis zwischen den Anforderungen seitens der Krankenkassen und den Vorstellungen der Pharmahersteller.

Die Kassen wünschen von der Pharmaindustrie Konzepte zur Versicherten-Compliance, zur besseren Patientenversorgung und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Weiterhin können sich die Vertreter der Kassen vorstellen Impulse von der pharmazeutischen Industrie über Verbände und Gremien (> 40 Prozent), neue Entwicklungen im Gesundheitswesen (> 30 Prozent), Krankenversicherungsarten (15 Prozent) und Kostentreiberindikationen (12 Prozent) zu erhalten.

"Bislang gehen die angebotenen Informationen und Konzepte der Pharmaindustrie an dem Bedarf der Krankenkassen größtenteils vorbei", konstatiert Dirk Zils, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der health-activat GmbH. Weiterhin sei es den Herstellern noch nicht ausreichend gelungen, sich den Kassen gegenüber als kompetenter Partner zu positionieren. (health-activate24: ra)

health-activate24: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen