Datenschutz in Unternehmen


Europäer fühlen sich beim Thema Datenschutz allein gelassen
Nur 12 Prozent der Deutschen fühlen sich in Bezug auf die Verwendung ihrer personenbezogenen Daten gut informiert


(12.02.10) - Europäer möchten umfassender über die Nutzung ihrer personenbezogenen Daten durch Unternehmen informiert werden. Nur 15 Prozent der Europäer fühlen sich gut oder sehr gut darüber informiert, wie ihre personenbezogenen Daten durch Unternehmen oder Behörden verwendet und verarbeitet werden.

In Deutschland sind dies sogar nur 12 Prozent. Dies sind die Ergebnisse einer Straßenumfrage, die im Januar 2010 in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Schweden und Spanien durchgeführt wurde, wurden insgesamt 367 Personen befragt. Auftraggeber der Umfrage war SafeNet, ein Lösungsanbieter für Unternehmenssicherheit und Software-Rechte-Management.

Mehr als die Hälfte aller Befragten beklagte einen Mangel an Informationen in Bezug auf die Verwendung von personenbezogenen Daten. Gleichzeitig gaben weniger als 10 Prozent an, stets zu überprüfen, wie der Schutz der personenbezogenen Daten erfolgt. Deutschland ist eine positive Ausnahme, denn hier prüfen 26 Prozent aller Befragten vor der Weitergabe ihrer Daten immer zunächst deren Verwendung. Weitere 26 Prozent gaben an, dies zumindest häufig zu tun.

In anderen europäischen Ländern wird weniger kontrolliert: Mehr als zwei Drittel aller Europäer lesen sich eigenen Angaben zufolge selten oder nie die Datenschutzrichtlinien durch, bevor sie vertrauliche Informationen weitergeben. In den Niederlanden gaben 59 Prozent an, Datenschutzrichtlinien niemals zu lesen. Dies deckt sich mit dem Ergebnis, dass sich 34 Prozent der in den Niederlanden befragten Personen ausreichend informiert fühlen.

Vertrauen in Social Networking-Websites praktisch nicht vorhanden
Auf die Frage, wie viel Vertrauen sie in sechs verschiedene Unternehmensarten in Bezug auf den Schutz personenbezogener Daten hätten, gaben die Europäer ein einheitliches Bild ab, denn Social Networking-Websites wurden durchweg negativ bewertet.

Auf einer Skala von 1 (vollstes Vertrauen) bis 5 (überhaupt kein Vertrauen) schnitten Social Networking-Webseiten mit durchschnittlich 4,09 Punkten am schlechtesten ab, gefolgt von Telekommunikationsanbietern mit 3,50 Punkten und eCommerce-Unternehmen mit 3,26 Punkten. Interessanterweise erhielten Ärzte/Krankenhäuser hier mit 1,94 Punkten die beste Bewertung, gefolgt von Banken mit 2,02 Punkten und Behörden mit 2,30 Punkten.

Während die Ergebnisse für andere Unternehmen von Land zu Land variierten, erhielten soziale Netzwerke in allen Ländern die schlechtesten Bewertungen. Noch negativer als in den anderen Ländern fiel die Bewertung für die sozialen Netzwerke in Deutschland aus – mit einem Schnitt von 4,54 Punkten bleibt wenig Spielraum nach unten. Die Daten-Skandale der vergangenen Monate dürften wesentlich zu dieser schlechten Beurteilung beigetragen haben.

Obwohl Banken in allen Ländern zu den vertrauenswürdigsten Unternehmen zählten, sahen viele der Befragten (36 Prozent) durchaus dringenden Nachbesserungsbedarf beim Schutz von personenbezogenen Daten und Kontodaten im Bankwesen. In Schweden und Italien forderte etwa jede zweite befragte Person einen besseren Datenschutz durch die Banken, während diese Forderung in Frankreich nur von 22 Prozent der Befragten geäußert wurde.

Dabei ist der Wunsch nach besserem Datenschutz scheinbar nicht auf mangelnde Informationen zurückzuführen. Denn drei von vier Befragten wussten zumindest im Wesentlichen darüber Bescheid, auf welche Sicherheitsmaßnahmen die eigene Bank zum Schutz von Kundendaten setzt. Insbesondere in Deutschland kennen sich die Kunden vergleichsweise sehr gut mit den Sicherheitsmaßnahmen ihrer Banken zum Schutz von personenbezogenen Daten aus. So konnten 70 Prozent der Befragten einige dieser Maßnahmen aufzählen, während in Frankreich nur 14 Prozent dazu in der Lage waren.

"Diese Straßenumfrage zeigt, dass es bei den Bürgern offensichtlich eine große Unsicherheit in Bezug auf den Datenschutz gibt. Die Menschen möchten sich einerseits nicht durch komplizierte Datenschutzrichtlinien kämpfen, andererseits sind sie sehr daran interessiert, dass ihre personenbezogenen Daten gut geschützt sind", sagt Ansgar Dodt, Director Sales EMEA bei SafeNet.

"Es überrascht nicht, dass das Vertrauen gerade bei den Unternehmen sehr gering ist, die in der Vergangenheit Sicherheitslücken zugeben mussten und große Mengen an Kundendaten verloren haben. Für diese Unternehmen sollte die Sicherung von Kundendaten höchste Priorität haben, denn das Vertrauen der Kunden kann nur dann wieder hergestellt werden, wenn die Serie schlechter Nachrichten über Sicherheitslücken aufhört. SafeNet kann auf eine langen Erfolgsgeschichte beim Schutz sensibler Daten und personenbezogener Informationen verweisen unb berät Unternehmenskunden seit vielen Jahren erfolgreich, wenn es um maximale Sicherheit für Kundendaten geht."

Würde ein Unternehmen ihre persönlichen Daten verlieren, würde mehr als die Hälfte der Befragten nach eigenen Angaben sofort die Geschäftsbeziehungen mit diesem Unternehmen abbrechen, in Großbritannien sogar 70 Prozent. Weitere 30 Prozent würden die Polizei, eine Verbraucherschutzorganisation oder beides einschalten, und 14 Prozent würden sogar rechtliche Schritte einleiten. In Deutschland würde sich rund ein Drittel der Befragten an eine Verbraucherschutzorganisation wenden, etwa doppelt so viele wie im europäischen Durchschnitt. (SafeNet: ra)

SafeNet: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen