Sinn in der Arbeitszeiterfassung


Studie zur Arbeitszeiterfassung: Jeder Zweite weiß um die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung
Beschäftigte im Mittelstand in Deutschland stehen Arbeitszeiterfassungspflicht eher positiv gegenüber - 69 Prozent befürworten die Dokumentation der Arbeitszeit, weil Überstunden sichtbar werden



Bürokratie-Tsunami", "an der Arbeitswirklichkeit vorbei", "Gängelung" – während die Politik noch intensiv über die konkrete Ausgestaltung einer Gesetzesnovelle zur Arbeitszeiterfassungspflicht diskutiert, sind die Beschäftigten im Mittelstand laut einer aktuellen Studie von tisoware, Expertin für Zeiterfassung und Gruppenunternehmen des ERP+ Experten proAlpha, der anstehenden Neuregelung gegenüber eher positiv eingestellt. Sie sehen sogar eine Win-win-Situation für Arbeitnehmende und -gebende:

So sagt mehr als die Hälfte der Beschäftigten, dass die Dokumentation der Arbeitszeit Vorteile sowohl für die Arbeitgebenden (56 Prozent) als auch für Arbeitnehmenden (54 Prozent) schafft. Nur jeder Dritte sieht sich durch die Dokumentation der Arbeitszeit auf dem Weg zum gläsernen Mitarbeitenden.

Ende des Jahres 2022 stellte das Bundesarbeitsgericht (BAG) durch ein Grundsatzurteil die generelle Pflicht zur systematischen Arbeitszeiterfassung fest. tisoware nahm das zum Anlass, um 1.000 Beschäftigte im Mittelstand in Deutschland hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Meinungen zur Arbeitszeiterfassung zu befragen. Demnach weiß bereits über die Hälfte (55 Prozent) der Befragten (Stand Januar 2023) um das neuerliche BAG-Urteil zur Arbeitszeiterfassung. Nur jeder Dritte (34 Prozent) hat noch nichts von der Arbeitszeiterfassungspflicht gehört. Die Studie zeigt auch, dass Arbeitnehmende, die sich über die gesetzliche Verpflichtung im Klaren sind, ein höheres Involvement bei allen Fragen rund um die Umsetzung einer Arbeitszeiterfassung in ihrem Unternehmen aufweisen.

"Arbeitgebende sollten ihre Mitarbeitenden über die neue Gesetzeslage informieren und bei der Ausgestaltung der Arbeitszeiterfassung in ihrem Betrieb miteinbeziehen", so Rainer Füess, Leiter Partnervertrieb und Marketing bei tisoware, einem Unternehmen der proALPHA Gruppe. "Unsere Umfrage zeigt ganz klar: Je höher die Awareness der Arbeitnehmenden zur Arbeitszeiterfassungspflicht ist, desto engagierter sind sie hinsichtlich Ausgestaltung, Aufwand und offener Fragen."

Die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) der Arbeitnehmenden erfasst bereits ihre Arbeitszeit. 69 Prozent der Beschäftigten sind zudem der Meinung, dass durch das Eintragen der Arbeitszeit die eigenen Überstunden für den Arbeitgebenden sichtbar werden; währenddessen befürchten nur 34 Prozent, dass die Dokumentation der Arbeitszeit sie zum gläsernen Arbeitnehmenden macht. Auch sieht nur jeder Dritte (33 Prozent) keinen Sinn in der Arbeitszeiterfassung.

Allerdings sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihr jetziges System zur Arbeitszeiterfassung dringend verbessert werden muss. Nahezu jeder Zweite (47 Prozent) Arbeitnehmende findet auch eine korrekte Arbeitszeiterfassung im Home-Office extrem schwierig und 31 Prozent sind der Meinung, dass die Arbeitszeiterfassung für sie viel Mehraufwand bedeute.

"Laut unserer Umfrage dominieren Stift und Papier bei der Arbeitszeiterfassung gegenüber modernen Ansätzen wie Apps und Browser-basierten Lösungen", weiß Rainer Füess. "Arbeitgebende und Arbeitnehmende profitieren am meisten, wenn sie moderne Lösungen zur Erfassung ihrer Zeiten einsetzen – beispielsweise im Home-Office über eine App oder den Browser. Unternehmen sollten abseits der vom Gesetzgeber geforderten Regularien bei der Implementierung der Zeiterfassung generell die Erfordernisse des New Work verstärkt in ihre Überlegungen und die Umsetzung einer modernen Zeiterfassung miteinbeziehen."

Die Umfrage wurde im Januar 2023 von Arlington Research im Auftrag von tisoware, einem Unternehmen der proAlpha Gruppe, online durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 1.000 Arbeitnehmende in Deutschland aus diversen Branchen im Mittelstand zu Themen rund um die Arbeitszeiterfassung befragt. Die Beschäftigten sind im so genannten Mittelstand tätig – zu 33 Prozent in kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte), zu 44 Prozent in mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und zu 23 Prozent in größeren Unternehmen (250 bis 499 Beschäftigte). Die Umfrage ist hinsichtlich Geschlechts-, Altersstruktur sowie Regionen repräsentativ.
(proAlpha: tisoware: ra)

eingetragen: 15.03.23
Newsletterlauf: 14.06.23

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