"Managementkompass Compliance" deckt auf


Studie: Nur knapp 60 Prozent der Unternehmen über verbindliche Corporate Governance-Regeln zur Einhaltung von Gesetzen
"Ohne schriftlich niedergelegte Leitlinien wird eine schlüssige Compliance-Lagebewertung in den Unternehmen nicht gelingen"


(04.10.11) - Wirtschaftskriminelle verlegen Straftaten zunehmend ins Internet. Die Zahl der Fälle, in denen Täter online vorgingen, stieg im vergangenen Jahr sprunghaft um 190 Prozent, wie das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt hat. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung ist die zunehmende Vernetzung von Kundenzugängen mit Unternehmensanwendungen. Die mit Internet-Schnittstellen und mobilen Apps verbundenen Risiken werden von der Unternehmensführung häufig unterschätzt.

So verfügen beispielsweise bisher nur knapp 60 Prozent der Unternehmen über verbindliche Corporate Governance-Regeln zur Einhaltung von Gesetzen. Das hat der Managementkompass Compliance von Steria Mummert Consulting ergeben.

Die jüngsten Zahlen des Bundeskriminalamts zur Wirtschaftskriminalität unterstreichen den Handlungsbedarf für die Bekämpfung von Betrug und sonstigen strafbaren Handlungen in den Unternehmen. Das gilt für die Kontrolle interner Prozesse und die Einhaltung staatlicher Gesetze gleichermaßen. Derzeit verfügen jedoch nur 58 Prozent der Firmen über Leitlinien, die eine Berücksichtigung staatlicher Regeln sicherstellen.

"Schriftlich fixierte Normen sind eine unverzichtbare Basis, die Compliance so lückenlos wie möglich umsetzen zu können", sagt Martin Stolberg, Compliance-Experte bei Steria Mummert Consulting. "Im Banken- und Versicherungssektor sind die Unternehmen beispielsweise im Zuge der jüngsten Gesetzesnovellen gefordert, eine Vielzahl neuer Vorgaben zu implementieren. Das reicht von der Forderung, Kundenbeziehungen künftig noch genauer zu analysieren über die Bewertung interner Angriffspunkte bis hin zur Zusammenführung von Geldwäsche- und Betrugspräventionsstellen. Ohne schriftlich niedergelegte Leitlinien wird eine schlüssige Compliance-Lagebewertung in den Unternehmen nicht gelingen."

Aufgeschlüsselt nach Branchen fehlt es vor allem im Handel an verbindlich festgelegten Regeln zur Compliance mit Gesetzen. Nur 40 Prozent verfügen über schriftlich niedergelegte Standards. Bei Transport und Logistik sind es 49 Prozent - in der Energie- und Wasserversorgung immerhin 70 Prozent.

Hintergrund
Der Managementkompass Compliance von Steria Mummert Consulting basiert auf einer Online-Befragung zum Thema "Corporate Governance". Dazu wurden 350 Fach- und Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen (ab 100 Mitarbeiter) verschiedener Branchen im Juli 2011 befragt.
(Steria Mummert Consulting: ra)

Steria Mummert Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen