Compliance-Maßnahmen in Unternehmen


Unternehmen ist es bisher nicht in ausreichendem Maße gelungen, die Relevanz des Themas Compliance bei allen Mitarbeitern deutlich zu kommunizieren
Professionelle Compliance braucht ein sorgfältig geführtes Compliance-Management-System

(19.05.10) - Rund 30 Prozent der Fachkräfte in Deutschland räumen Compliance, also der Überwachung von Regeln auf Unternehmensebene, nur eine untergeordnete Bedeutung ein. Das sehen Führungskräfte ganz anders: 84 Prozent der deutschen Chefetagen betrachten Compliance als wichtigen Faktor für den Unternehmenserfolg. Diese unterschiedliche Einschätzung deckt gravierende Umsetzungslücken für die Überwachung von Gesetzen und innerbetrieblichen Regelungen auf.

Das sind Ergebnisse der Potenzialanalyse Compliance von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.

Die große Mehrheit der Führungskräfte in Deutschland sieht im Thema Compliance eine eminent wichtige Aufgabe für das eigene Unternehmen. Dazu gehört beispielsweise die Überwachung von Datenschutzrichtlinien und je nach Branche die Einhaltung nationaler und internationaler Gesetze, etwa zur Geldwäsche- und Betrugsprävention.

Darüber hinaus gilt es, unternehmensinterne Regeln zu kontrollieren, um so etwa möglicher Vorteilsnahme und Korruption zu begegnen.

Die jüngsten Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass es den Führungsetagen in deutschen Unternehmen bisher nicht in ausreichendem Maße gelungen ist, die Relevanz des Themas Compliance bei allen Mitarbeitern deutlich zu kommunizieren. Insbesondere in den Fachbereichen besteht Handlungsbedarf, damit die Compliance-Maßnahmen aus den Führungszirkeln nicht an der Mitarbeiterbasis verpuffen.

Die wichtigsten Zielsetzungen bei der Etablierung von Compliance-Richtlinien sehen die Unternehmen in der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (60 Prozent), der Vermeidung finanzieller Risiken (47 Prozent), dem Schutz der eigenen Mitarbeiter (46 Prozent)sowie der Reputationswahrung (41 Prozent).

Diese Themenfelder machen deutlich, welchen Risiken sich Unternehmen aussetzen, denen es nicht gelingt, eine durchgreifende Überwachung entsprechender Gesetze und interner Regeln zu etablieren.

"Professionelle Compliance braucht ein sorgfältig geführtes Compliance-Management-System", sagt Bernd Michael Lindner, Compliance-Experte bei Steria Mummert Consulting. "Die Unternehmen sollten gezielt darauf achten, Inhalte und Folgen der Überwachung von Regeln transparent zu machen.

Dazu gehört ein klares Bild möglicher Sanktionen ebenso wie ein Anreizsystem. Denn häufig führt erst die persönliche Betroffenheit der Mitarbeiter zu einer durchgängig gelebten Compliance-Kultur im Unternehmen."

Hintergrundinformationen
Die Potenzialanalyse Compliance ist das Ergebnis einer Onlinebefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Im März 2010 wurden 307 Fach- und Führungskräfte zu Art und Umfang der Compliance-Maßnahmen in ihrem Unternehmen befragt. (Steria Mummert Consulting: ra)

Steria Mummert Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Detaillierte Einblicke in die Gehaltsstrukturen

    APSCo (Association of Professional Staffing Companies) Deutschland veröffentlicht den ersten umfassenden Gehaltscheck für die Staffing-Branche und schafft damit eine wichtige Grundlage für mehr Gehaltstransparenz. Die Ergebnisse unterstützen Staffing-Unternehmen in ihrer Vorbereitung auf die bevorstehenden Anforderungen der EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die ab 2026 verpflichtend wird.

  • Gute Bedingungen für GenAI-Anwendungen

    Ein Großteil der weltweiten KI-Investitionen fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87 Milliarden US-Dollar in KI investiert - deutlich mehr als im Gesundheitswesen (76 Milliarden) oder in der Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden).

  • 9 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI

    Die deutsche Wirtschaft nimmt bei Künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen mit KI. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, 2022 nur 9 Prozent. Mehr als jedes Dritte (37 Prozent) plant oder diskutiert derzeit den KI-Einsatz, nach 28 Prozent 2023 und 25 Prozent 2022.

  • Studie zu Lieferkettengesetzen

    Für neun von zehn Unternehmen in Deutschland ist Personalmangel die größte Hürde bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Das zeigt eine neue Studie der EQS Group in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. Während Unternehmen in ihrem eigenen Geschäftsbereich nur ein geringes Risiko für LkSG-Verstöße sehen, schätzen sie dieses bei ihren mittelbaren Lieferanten deutlich höher ein.

  • Unternehmen evaluieren Krisenmanagementpläne

    Das Business Continuity Institute (BCI) hat seinen aktuellen Crisis Management Report 2024 veröffentlicht. Untersucht wurde der globalen Status des Krisenmanagements im vergangenen Jahr. Der von F24 gesponserte Report stützt sich auf Umfragen und strukturierte Interviews mit leitenden Resilienz-Experten und ermöglicht dadurch detaillierte Einblicke in den aktuellen Stand des Krisenmanagements.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen