Diskriminierungsfreie Datenübermittlung


Bitmi lehnt Kommissionsentwurf zur Netzneutralität ab und unterstützt Bundeswirtschaftsminister Dr. Rösler gegen EU und Bitkom
"Damit wird den europäischen Drosselkoms aufgrund ihrer Marktmacht Tür und Tor geöffnet, die Wahlfreiheit des Endkunden zu beschränken"

(16.08.13) - "Ein freies Internet ist eine unverlässliche Bedingung für eine moderne Informationsgesellschaft und für einen dynamischen und innovativen Wirtschaftsraum. Beides sehen wir durch den Entwurf der EU-Kommission zur Regulierung der elektronischen Kommunikation gefährdet", erklärt Dr. Oliver Grün, Präsident Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (Bitmi) und Vorstand der Grün Software AG.

Der widersprüchliche Entwurf unter Federführung von EU-Kommissarin Neelie Kroes will zwar einerseits dem Endnutzer uneingeschränkten Zugang zum Internet verschaffen, eröffnet jedoch andererseits den Telekommunikationsversorgern die Chance, sowohl untereinander als auch mit dem Endkunden über Datengeschwindigkeiten, Datenmengen, Übertragungsraten und anderen nicht weiter definierten Qualitätskriterien zu verhandeln.

"Damit wird den europäischen Drosselkoms aufgrund ihrer Marktmacht Tür und Tor geöffnet, die Wahlfreiheit des Endkunden zu beschränken", so Grün. "Kommt der Entwurf so durch, werden sich europäische Alternativen zu Facebook, Google & Co nur schwerlich entwickeln können und die auch von den Regierungen gewollte kreative Start-up-Bewegung der Gnade von Funktionären in den Telcos ausgesetzt."

Der Bitmi stellt sich hinter die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler, dem Kabinett eine Verordnung zur Gewährleistung der Netzneutralität auf Basis des § 41a des Telekommunikationsgesetz vorzulegen, der eine diskriminierungsfreie Datenübermittlung und den diskriminierungsfreien Zugang zu Inhalten und Anwendungen in den Netzen vorsieht. Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. begrüßt des Weiteren die Ankündigung des Ministers, gegen den Entwurf der EU-Kommission in Widerstand zu treten und wird dies durch seine Interessenvertretung der kleineren und mittleren IT-Unternehmen auf EU-Ebene flankieren.

Außerdem verteidigt der Bitmi das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gegen die Vorwürfe des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom). Der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder hatte den Entwurf des BMWi in einer Pressemitteilung vom 28. Juni 2013 als "einen regulatorischen Schnellschuss" bezeichnet, welcher "der komplexen Thematik nicht gerecht" werde.

"Dies sehen wir ganz anders", erklärt der Bitmi-Präsident. "Wir sehen den Entwurf des BMWi als einen wichtigen Meilenstein im Kampf für die Netzneutralität, der sehr gut in die High-Tech- und Start-up-Strategie der Bunderegierung passt, wissen jedoch gleichzeitig, welche starken Kräfte dagegen wirken und sich auf EU-Ebene jetzt durchzusetzen drohen, daher werden auch wir als mittelständische IT-Wirtschaft Widerstand leisten." (Bitmi: ra)

BITMi: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Regeln zum "exekutiven Fußabdruck" einhalten

    Das neue Medizinforschungsgesetz (MFG) wurde laut Angaben von Transparency möglicherweise zugunsten der Pharmaindustrie angepasst - und zwar entsprechend der Forderung des amerikanischen Pharmakonzerns Eli Lilly. Transparency verweist auf Recherchen eines Teams von Investigate Europe, Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR und interne Dokumente aus dem Bundesgesundheitsministerium, die diesen ungeheuerlichen Verdacht nahelegen sollen.

  • Elektronische Rechnungen

    Esker, Anbieterin von KI-gesteuerten Prozessautomatisierungslösungen für die Bereiche Finanzen, Einkauf und Kundenservice, gab bekannt, dass das Unternehmen offiziell von der französischen Generaldirektion für öffentliche Finanzen (Direction Générale des Finances Publiques, DGFiP) als Partner-Digitalisierungsplattform (Plateforme de Dématérialisation Partenaire, PDP) für elektronische Rechnungen registriert wurde.

  • ESG mit Esker

    Nachhaltigkeit steht in der Politik weiter weit oben auf der Prioritätenliste. Die Europäische Union verabschiedete Ende 2022 neue Gesetze zur nichtfinanziellen Berichterstattung, die die bestehenden Regelungen für Konzerne Non-Financial Reporting Directive (NFRD) auf weitere Unternehmen und mit neuen Rahmenbedingungen erweitern.

  • Diversity, Equity, Inclusion, Belonging - DEIB

    Ingram Micro hat ihren Environmental, Social and Governance (ESG)-Report für das Kalenderjahr 2023 veröffentlicht, der Einblicke in wichtige ESG-Themen wie die Verringerung der Kohlenstoffemissionen, die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer sowie Vielfalt, Gerechtigkeit, Integration und Zugehörigkeit (Diversity, Equity, Inclusion, Belonging - DEIB) und Unternehmensführung bietet.

  • Hashthink Technologies steigt als Gesellschafter

    Das deutsche Legal/RegTech Startup LEX AI GmbH und der Kanadische KI- und Daten- Spezialist Hashthink Technologies Inc. kooperieren bei der Entwicklung und Globalisierung der "LEX AI"-SaaS-Plattform.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen