Datensouveränität als Freiheitsgestaltung


Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Big Data und Gesundheit, Wohltätigen-Zwang, Keimbahneingriffe am menschlichen Embryo
Angesichts der rasanten Entwicklung der Wissenschaften leiste der Ethikrat einen wichtigen Beitrag zur Politikberatung



Etwa 30 Mitglieder des Deutschen Bundestages sind der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seinem 8. Parlamentarischen Abend in Berlin gefolgt, darunter auch die Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU), und der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Ernst Dieter Rossmann (SPD).

Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich (CDU/CSU) begrüßte die Abgeordneten und Mitglieder des Ethikrates und zeigte sich beeindruckt von der Fülle der vom Deutschen Ethikrat in den letzten zehn Jahren vorgelegten 14 Stellungnahmen. Angesichts der rasanten Entwicklung der Wissenschaften leiste der Ethikrat einen wichtigen Beitrag zur Politikberatung, indem er Probleme strukturiere, argumentativ erfasse und damit den Abgeordneten für ihre Entscheidungen eine wichtige Orientierung liefere.

Der Ratsvorsitzende Peter Dabrock dankte dem Bundestagsvizepräsidenten für seine ermutigenden Worte, dem Parlament weiterhin Impulse für seine Arbeit geben zu sollen. Das Motto des Ethikrates, auf der Grundlage von Menschenwürde und Menschenrechten Pluralität zu achten, Nachdenklichkeit zu erzeugen und Orientierung anzubieten, sei eine Selbstverpflichtung, der der Ethikrat durch vielfältige Aktivitäten nachkomme.

Themenschwerpunkte des Abends war die Präsentation und Diskussion der jüngsten Empfehlungen und der aktuellen Arbeit des Ethikrates: Zunächst stellte Ratsmitglied Steffen Augsberg die jüngste Stellungnahme des Ethikrates "Big Data und Gesundheit – Datensouveränität als informationelle Freiheitsgestaltung" vor.

Im weiteren Verlauf des Abends informierte Ratsmitglied Sigrid Graumann über den aktuellen Stand der Arbeit an der Stellungnahme zum Thema Wohltätiger Zwang. Und schließlich berichtete Ratsmitglied Alena Buyx über die gerade begonnene Arbeit an der Stellungnahme zu Keimbahneingriffen am menschlichen Embryo. Diese knüpft an die kürzlich veröffentlichte Ad-hoc-Empfehlung zu diesem Thema an, in der der Ethikrat einen globalen politischen Diskurs und eine internationale Regulierung fordert.

Angesichts der Dimension dieses Themas, das die gesamte Menschheit betrifft, zeigten sich viele Abgeordneten davon überzeugt, dass der Ethikrat hierzu mit einer Stellungnahme einen wichtigen Beitrag sowohl für die Beratung der Abgeordneten als auch für die anstehende internationale Debatte leisten könne.

Die Stellungnahme "Big Data und Gesundheit – Datensouveränität als informationelle Freiheitsgestaltung" und die Ad-hoc-Empfehlung "Keimbahneingriffe am menschlichen Embryo: Deutscher Ethikrat fordert globalen politischen Diskurs und internationale Regulierung" sind unter www.ethikrat.org abrufbar. (Deutscher Ethikrat: ra)

eingetragen: 24.02.18
Newsletterlauf: 16.04.18

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