Rechtssicherheit durch den Code of Conduct


LBMA-Initiative vergibt Siegel: "Code of Conduct: Location Prozent Privacy" gestartet
Aktuelle Studien zeigen, dass bei den Konsumenten Aufklärungsbedarf hinsichtlich der Nutzung von Location-based Services und der Privatsphäre besteht

(14.08.15) - Welche attraktiven Angebote und Services gibt es in meiner unmittelbaren Nähe? Wo finde ich diesen Artikel im Laden? Welche Infos vor Ort sind aktuell? Diese und andere Fragen stellt sich der serviceorientierte Verbraucher täglich. Location-based Services können sie für ihn unmittelbar und bequem beantworten, egal ob im Geschäft, zu Hause oder unterwegs. Vertrauen aber die Nutzer den Diensten und dem Schutz ihrer Privatsphäre nicht, bleiben die Lösungen unangetastet - der "Code of Conduct: Location Prozent Privacy" will dies verhindern. Die Location Based Marketing Association (LBMA) stellte den Kodex auf der iRetail Conference vor, die von dem Verband und Branchenmitgliedern initiiert wurde. Sie will mit Visionen den Retail-Markt neu überdenken und nach Lösungen suchen, um mit der Evolution voranzuschreiten.

Der Alltag der Konsumenten wird immer mobiler und schnelllebiger. Handel, Dienstleister und Marken stellt dies vor neue Herausforderungen: Sie müssen ihre Kommunikation und Interaktion mit dem Verbraucher anpassen. Hier spielt Location-based Marketing die entscheidende Rolle: mit ihm können Konsumenten jederzeit und technisch gestützt an ihrem unmittelbaren Standort mit relevanten Informationen, Services und Angeboten angesprochen werden. Doch Revolutionierung der Kundenerfahrung am Point of Sale und Point of Interest (POS/POI) hat ein Problem. Sie gelingt nur, wenn Nutzer und Konsumenten genügend Vertrauen in die Anbieter haben und transparent und fair mit ihren Daten umgegangen wird.

"Nur wenn der Kunde die neuen Möglichkeiten und Mehrwerte mit dem nötigen Vertrauen in den Anbieter nutzt, können Händler, Dienstleister und Marken von dieser Customer-Experience Revolution am POS/POI dauerhaft profitieren", erklärt Klaus Menhorn, Vorstand Strategie LBMA DACH.

Aufklärungsbedarf beim Konsumenten
Aktuelle Studien zeigen, dass bei den Konsumenten Aufklärungsbedarf hinsichtlich der Nutzung von Location-based Services und der Privatsphäre besteht. Viele Nutzer äußern im Bereich des Datenschutzes noch Bedenken. "Es ist der richtige Zeitpunkt, mit vertrauensbildenden Maßnahmen die benötigte Akzeptanz der Konsumenten zu schaffen. Dabei muss aktiv vorgegangen werden - mit Hilfe einer zukunftsweisenden und kontinuierlich zu optimierenden freiwilligen Selbstverpflichtung: dem Code of Conduct", so Menhorn. Zu diesem Zweck wurde der weltweit erste, branchen- und technologieübergreifende "Code of Conduct: Location Prozent Privacy" (CoC) entwickelt. Er geht auf eine Initiative der Location Based Marketing Association (LBMA) DACH zurück, eine spezialisierte Interessensvertretung für Location-based Marketing. Sein oberstes Ziel: Die Customer Experience – also das positive Kundenerlebnis - am POS/POI zum Garanten eines erfolgreichen Geschäftes von morgen zu machen.

Der Code of Conduct orientiert sich an den deutschen und europäischen Datenschutzbestimmungen, geht aber über die gesetzlichen Regeln hinaus. Nur so kann er sein Ziel erreichen, das Vertrauen der Nutzer in Location-based Marketing und Services zu stärken. "Die im CoC enthaltenen klaren Anforderungen und Regelungen für teilnehmende Unternehmen unterscheiden ihn eindeutig von den Datenschutzgesetzen", erklärt Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin und Partnerin in der Kanzlei Schürmann Wolschendorf Dreyer und Rechtsexpertin bei der Entwicklung des CoC der LBMA DACH. "Den teilnehmenden Unternehmen bietet sich somit die Chance, ihre konsumentenfreundliche Strategie nachhaltig als Wettbewerbsvorteil im Markt zu dokumentieren." Die LBMA startet ihre einzigartige CoC-Initiative im Juli 2015.

Freiwillige Selbstverpflichtung
Unterzeichnende Unternehmen verpflichten sich dazu, eine Einwilligung in die Erhebung von Standortdaten ("Location-Opt-In") von Usern einzuholen, um so die Akzeptanz der Dienste allgemein zu steigern. Gleichzeitig soll die Möglichkeit zum "Location-Opt-Out" gegeben werden. Daneben beinhaltet der CoC eine freiwillige Selbstverpflichtung der Anbieter und Dienstleister zum Schutz der Privatsphäre und fordert Transparenz und Fairness in der Nutzerkommunikation. Das bedeutet, dass die Unternehmen den Nutzern unaufgefordert und rechtzeitig Informationen betreffend ihren Umgang mit standortbezogenen Daten zur Verfügung stellen. Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass nur im zulässigen Umfang standortbezogene Daten erhoben oder verwendet werden und diese vor Missbrauch nach dem aktuellen Stand der Technik absichern. Auch die fortlaufende Optimierung der Dienste wird darin verlangt. (LBMA: ra)

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