Die neuen Global Internal Audit Standards 2024


Die Global Internal Audit Standards haben einen hohen Grad der Verbindlichkeit
Veränderte Erwartungen an die Interne Revision in allen Organisationen



Michael Bünis

In den letzten Jahren lässt sich eine zunehmende Professionalisierung der Internen Revision beobachten. Eine wirksame Interne Revision liefert einen wichtigen Mehrwert für jedes Unternehmen. Sie hilft bei der Umsetzung der Strategie und der Erreichung der Ziele. Die Internationalen Grundlagen für die berufliche Praxis der Internen Revision (IPPF) setzen einen sinnvollen Rahmen, innerhalb dessen jede Interne Revision, gleich in welcher Branche und welcher Größe, im Sinne der global anerkannten und einheitlichen Zielsetzung der Internen Revision durch risikoorientierte und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen Mehrwert stiftend tätig werden kann. Die im Januar 2024 vom Institute of Internal Auditors (IIA) herausgegeben neuen Global Internal Audit Standards bilden dabei einen neuen Rahmen. In diesem Beitrag werden die Struktur der Global Internal Audit Standards und die wesentlichen Veränderungen dargestellt.

Die Interne Revision ist in der glücklichen und vielleicht global einmaligen Lage, sich weltweit auf einheitliche Standards als Grundlage für die professionelle Berufsausübung stützen zu können. Im Vergleich zu den bisherigen Internationalen Standards für die beruf liche Praxis der Internen Revision, die zuletzt 2017 angepasst wurden, setzen die Global Internal Audit Standards andere Schwerpunkte. Zudem werden einige Themen sehr viel detaillierter beschrieben, als dies bisher der Fall war.

Dies ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass die Interne Revision Antworten auf neue Erwartungen der Stakeholder geben und mit neuen Risiken umgehen muss. Sie hat – wie andere Unternehmensfunktionen auch – mit Rekrutierungsproblemen zu kämpfen und muss ihr Know-how in neuen Themen, wie ESG, künstlicher Intelligenz oder Gefahren aus dem Cyberraum, verbessern. Die Interne Revision muss sich vielfach von etablierten, routinemäßig zu ihrem Auftragsumfang gehören- den Themen verabschieden und sich mit Risiken beschäftigen, die für die Organisation mittlerweile höhere Bedeutung haben. Der Risikoorientierung der Internen Revision kommt in Zeiten disruptiver Veränderungen und schnellerer Risikozyklen eine ungemein wichtige Bedeutung zu.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 3, 2024, Seite 119 bis 124) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZRFC lesen.


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Im Überblick: ZRFC

Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC)

  • Arbeitsschutz als Sorgfaltspflicht in Deutschland

    Am 15. März 2024 hat der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) den Weg bereitet. Es werden Sorgfaltspflichten auf bestimmte Unternehmen übertragen, um die Verantwortung einer nachhaltigen Entwicklung entlang der Chain of Activities zu stärken. Neben ökologischen Aspekten richtet sich der Fokus nunmehr auch auf die soziale Dimension - das Ziel, Menschenrechte zu beachten.

  • Transparenz börsennotierter Unternehmen

    Mit dem Aufstieg in die Riege börsennotierter Unternehmen geht zwangsläufig eine erhöhte Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit einher. Insbesondere, wenn Compliance-Verstöße in den Fokus der medialen Öffentlichkeit geraten und mit öffentlich bekannten Unternehmensvertretern in Verbindung gebracht werden, kann die Reputation des Unternehmens nachhaltig Schaden nehmen.

  • Konzeption der Wertschöpfungsrechnung

    Die Wertschöpfungsrechnung ist ein seit langer Zeit bekanntes Rechenwerk, welches im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Zwecken verwendet wurde. Die wesentliche Besonderheit der Wertschöpfungsrechnung ist die Orientierung an den Stakeholder-Gruppen des Unternehmens, wodurch sie sich als aussagekräftiges Berichtsinstrument für das Corporate-Governance-Reporting anbietet.

  • Ausgangspunkt für Compliance ist die Risikoanalyse

    Compliance ist ein Thema, das häufig mit organisatorischem Aufwand verbunden ist. Positiv betrachtet ergeben sich in dieser Gestaltungsaufgabe aber viele Chancen, Regelkonformität im Unternehmen effektiv sicherzustellen und darüber hinaus auch eigene Akzente und Maßstäbe zu setzen.

  • Compliance-, Risiko- und Führungskultur

    In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt ist eine starke Compliance-Kultur entscheidend. Compliance-Kultur in Unternehmen ist mehr als Einhaltung von Vorschriften, sie ist Ausdruck ethischer Werte und organisatorischen Selbstverständnisses.

  • Anpassung des LkSG-Maßnahmenkatalogs

    Nach langem hin und her auf politischer Ebene wurde die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (nachfolgend CS3D) am 13. Juni 2024 verabschiedet und trat am 25. Juli 2024 in Kraft. Für Unternehmen, die bereits vom Anwendungsbereich des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (nachfolgend LkSG) erfasst sind, ist von besonderer Bedeutung, welche Anpassungen am etablierten LkSG-Risikomanagement vorzunehmen sind und welche Tragweite die vorzunehmenden Änderungen entfalten werden.

  • Willenskraft kein Thema für Compliance-Officer

    Willensstärke wird in Unternehmen im Allgemeinen und in der Compliance im Speziellen kaum thematisiert. Darüber verfügten die Verantwortlichen in mehr als ausreichendem Maße, so die Selbsteinschätzung. Dennoch treten in der Realität immer wieder Situationen auf, in denen nicht Willensstärke, sondern Willensschwäche die Entscheidung des Einzelnen beeinflusst, ja prägt.

  • Compliance & ESG: Treiber & Getriebene

    In den Anfangstagen war die Übernahme von sozialer Verantwortung - besprochen unter der Abkürzung CSR (Corporate Social Responsibility) - Ausdruck von freiwilligen Bemühungen. Nach Verabschiedung des Green Deals ist die Europäische Union Vorreiter für die Verpflichtung zu Nachhaltigkeit geworden - jetzt diskutiert unter der Abkürzung ESG (Entvironment, Social, Governance).

  • XBRL & Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD

    Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird für bestimmte kapitalmarktorientierte Unternehmen eine Berichterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte in deren (Konzern-)Lageberichten reguliert. Bestandteil dieser Regulierung ist ein einheitliches elektronisches Berichtsformat (ESEF) sowie eine Taxonomie, die als Hilfestellung Einsatz finden kann.

  • Prüfen im digitalen Zeitalter

    In unserer schnell digitalisierten Welt sind Revisoren mit neuen Herausforderungen und Chancen konfrontiert. Die fortschreitende Digitalisierung hat nicht nur die Betriebsführung von Unternehmen tiefgreifend verändert, sondern auch die Arbeitsweise der Revisoren revolutioniert.

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