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Zugang zu lebenswichtigen Arzneimitteln


Gesundheit: Erste EU-Liste unverzichtbarer Arzneimittel veröffentlicht
Ein Arzneimittel wird dann als kritisch eingestuft, wenn es für das Angebot einer durchgängig hochwertigen Gesundheitsversorgung und für einen hochgradigen Schutz der öffentlichen Gesundheit in Europa unverzichtbar ist



Bei welchen Arzneimitteln es entscheidend ist, Engpässe zu vermeiden, zeigt eine erste europäische Liste. Die Europäische Kommission hat sie gemeinsam mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und den Leitern der Arzneimittelagenturen in den Mitgliedstaaten veröffentlicht. Sie umfasst mehr als 200 in der Humanmedizin verwendete Wirkstoffe, die in der der EU und im EWR als unverzichtbar gelten. Das bedeutet: stehen sie nicht zur Verfügung, könnte das Patienten erheblichen Schaden zufügen und die Gesundheitssysteme vor ernste Probleme stellen.

"Die Veröffentlichung dieser ersten besonders wichtigen Liste unterstreicht, dass wir proaktiv Präventivmaßnahmen ergreifen und zu unserer gemeinsamen Zusage stehen, allen Bürgerinnen und Bürgern in unserer Union kontinuierlichen Zugang zu lebenswichtigen Arzneimitteln zu gewährleisten", sagte Margaritis Schinas, Vizepräsident für die Förderung unserer europäischen Lebensweise. "Sie bezeugt, dass wir für das einstehen, was wir in der Mitteilung der Kommission über die Bewältigung von Arzneimittelengpässen in der EU und im Vorschlag für eine Reform des Arzneimittelrechts dargelegt haben, und festigt unser Engagement in dieser Sache."

Europäische Gesundheitsunion
Mit der Veröffentlichung setzt die Kommission ihre Zusage aus der Mitteilung zur Bewältigung von Arzneimittelengpässen in der EU um, diese Liste beschleunigt zu erstellen. Sie war erstmals im Vorschlag für eine Reform des EU-Arzneimittelrechts angekündigt worden. Diese Liste spielt eine wichtige Rolle bei den Bemühungen der EU, im Rahmen der Europäischen Gesundheitsunion dafür zu sorgen, dass die Patientinnen und Patienten die nötigen Medikamente erhalten. Und zwar indem die Versorgungssicherheit gestärkt und Engpässe verhindert werden. Sie ist auch Teil der Bemühungen der EU um eine bessere Resilienz und strategische Autonomie angesichts geopolitischer und unvorhergesehener Herausforderungen.

Kritisches Arzneimittel
Ein Arzneimittel wird dann als kritisch eingestuft, wenn es für das Angebot einer durchgängig hochwertigen Gesundheitsversorgung und für einen hochgradigen Schutz der öffentlichen Gesundheit in Europa unverzichtbar ist.

Methodik
Die Liste wurde gemeinsam mit der EMA und allen EU-Mitgliedstaaten erstellt. Um festzustellen, ob ein Arzneimittel kritisch ist, wurde nach einer strikten Methodik vorgegangen, die zuerst im Rahmen des strukturierten Dialogs der Kommission über die Arzneimittelstrategie entwickelt wurde, der 2021 unter Berücksichtigung der Lehren aus der COVID-19-Pandemie stattfand. Es wurden wichtige Interessengruppen wie Patientenorganisationen, Berufsverbände des Gesundheitswesens und Industrieverbände konsultiert.

Für die Kommission steht eine ununterbrochene Versorgung mit den kritischen Arzneimitteln der Unionsliste an erster Stelle. Sie wird alle nötigen Schritte unternehmen, um Hand in Hand mit den Mitgliedstaaten und den einschlägigen Interessenträgern an der Vermeidung von Engpässen zu arbeiten, und notfalls auch weitere Maßnahmen ergreifen. (EU-Kommission: ra)

eingetragen: 31.12.23
Newsletterlauf: 21.03.24


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